Nach Zugkollision: Steiermärkische Landesbahnen rüsteten Strecke auf
Peggau (APA) - Zweieinhalb Monate nach der Kollision zweier Personenzüge, bei der zwei Menschen ums Leben kamen, haben die Steiermärkischen ...
Peggau (APA) - Zweieinhalb Monate nach der Kollision zweier Personenzüge, bei der zwei Menschen ums Leben kamen, haben die Steiermärkischen Landesbahnen Verbesserungen bei den Sicherheitsmaßnahmen präsentiert: Elektromagnete wurden eingebaut, die eine Zwangsbremsung erwirken, wenn unzulässigerweise in den einspurigen Bereich eingefahren wird, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.
An der Ausweichstelle Waldstein bei Peggau (Bezirk Graz-Umgebung) unweit der Unglücksstelle wurden an beiden Gleisen die 2.000-Hertz-Magnete angebracht. Sie können vom Fahrdienstleiter in Weiz per Mausklick ein- oder ausgeschaltet werden. Im Bereich der Zugkreuzung sind die Magnete ständig „scharf“ geschaltet. Das bedeutet, dass es automatisch zu einer Bremsung kommen, wenn ein Zug unerlaubt losfährt. Eine Kollision wie am 6. Mai sei damit unmöglich, versprachen die Landesbahnen.
Das Sicherheitsmodell ist den Angaben zufolge seit Mai bei einer deutschen Privatbahn im Einsatz und wurde für die Strecke Peggau-Übelbach adaptiert. Im August soll der Probebetrieb anlaufen. Zusätzlich zur magnetischen Sperre wird die Ausweiche Waldstein ab sofort auch videoüberwacht. Der Fahrdienstleiter in Weiz kann jede Zugkreuzung beobachten und gegebenenfalls eingreifen. Weitere Schulungen und Anweisungen sollen die Maßnahmen abrunden. Die Kosten für die Aufrüstung wurden auf APA-Nachfrage mit rund 30.000 Euro beziffert.
Seitens der Staatsanwaltschaft Graz hieß es am Donnerstag, dass das Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Gemeingefährdung noch nicht abgeschlossen ist: „Wir warten derzeit auf das Gutachten“, sagte Sprecher Hansjörg Bacher.