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Streit um Abschläge bei Lebensversicherungen

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Wien – Der Schock bei 14.000 Kunden der Ergo-Versicherung sitzt tief. Die Versicherung hat vor Kurzem ihre Kunden angeschrieben und ihnen de...

Wien – Der Schock bei 14.000 Kunden der Ergo-Versicherung sitzt tief. Die Versicherung hat vor Kurzem ihre Kunden angeschrieben und ihnen den sofortigen Rückkauf ihrer Lebensversicherung „Rocket VI“ nahegelegt, allerdings mit teils deutlichen Abschlägen. Der Ertrag dieser Lebensversicherung basiert auf einer Anleihe der Österreichischen Volksbank AG. Doch die wird inzwischen als Bad Bank namens Immigon abgewickelt.

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) geht nun davon aus, dass den Kunden der Ergo eine Kapital- und Ertragsgarantie vorgegaukelt wurde, und prüft eine mögliche Schadenersatzklage gegen die Ergo. Dafür wird der VKI ein­e Webseite einrichten, auf der sich Betroffene ab heute Abend informieren und auch registrieren lassen können (www.verbraucherrecht.at). Die Ergo Versicherung stellt auf Anfrage der TT eine Kapitalgarantie entschieden in Abrede. Und auch sonst distanziert sich die Ergo von der Vorgehensweise der Immigon. Die Mindestkurse, die Immigon im laufenden Rückkaufprogramm anbietet, würden aus Sicht von Ergo nicht den wahren Wert der Anleihen widerspiegeln. „Es wird auf unseren Druck hin ein spezielles Rückkaufprogramm für Privatkunden geben“, erläutert Ergo-Sprecherin Mirjana Mully.

Das ist aber nicht das einzige Problem der Ergo. In Deutschland hat sich der Versicherer bei 350.000 Lebensversicherungs-Kunden bei der Ermittlung von Erträgen und Gutschriften verrechnet. Wie viele Kunden schlussendlich betroffen seien, könne Ergo noch nicht mitteilen. (hu, APA)

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