Japans Exporteure spüren Rückenwind
Tokio (APA/Reuters) - Ein Zuwachs an Bestellungen aus den USA und China hat Japan im Juni einen Exportschub beschert. Die Ausfuhren stiegen ...
Tokio (APA/Reuters) - Ein Zuwachs an Bestellungen aus den USA und China hat Japan im Juni einen Exportschub beschert. Die Ausfuhren stiegen im Jahresvergleich um 9,5 Prozent, wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Wert in fünf Monaten - insbesondere Fahrzeuge und Elektronik aus Japan waren in Übersee sehr gefragt. Experten hatten zwar einen noch etwas höheren Anstieg erwartet.
Doch im Mai war das Plus mit 2,4 Prozent weit niedriger ausgefallen. Ökonomen erwarten für das zweite Quartal eine deutliche Verlangsamung des Wachstumstempos der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt - Anfang 2015 war sie aufs Jahr hochgerechnet um 3,9 Prozent gewachsen. Doch zuletzt stellten die Firmen weniger Waren her und leerten ihre Lager.
Trotz des abflauenden Wirtschaftswachstums in China - dem größten Handelspartner der japanischen Exporteure - legten die Ausfuhren in das Reich der Mitte im Juni um 5,9 Prozent zu. Im Mai war nur ein mageres Plus von 1,1 Prozent herausgesprungen. Doch die Perspektiven für das Ausfuhrgeschäft in das im Sommer von einem Börsencrash erschütterte Land haben sich eingetrübt, meint Ökonom Shuji Tonouchi vom Finanzhaus UFJ Morgan Stanley Securities: „Die Exporte nach China dürften nicht so gut laufen.“ Zuletzt zogen allerdings die Bestellungen aus den USA kräftig an - und zwar um 17,6 Prozent. Insbesondere Autos und Arzneimittel „Made in Japan“ waren sehr gefragt.
Die gesamten Importe in das Fernostland sanken im Juni um 2,9 Prozent. Experten hatten mit einem Rückgang um vier Prozent gerechnet. Das Handelsdefizit betrug 69 Mrd. Yen (511 Mio. Euro), während hier im Schnitt ein Überschuss von 5,4 Mrd. Yen erwartet worden war.