Montenegros Metropolit Amfilohije sorgt erneut für Eklat
Podgorica (APA) - Der serbisch-orthodoxe Metropolit von Montenegro, Amfilohije (Radovic), sorgt wieder einmal für einen Eklat in Podgorica. ...
Podgorica (APA) - Der serbisch-orthodoxe Metropolit von Montenegro, Amfilohije (Radovic), sorgt wieder einmal für einen Eklat in Podgorica. Der höchste kirchliche Würdenträger im Adriastaat hat erneut die NATO-Allianz aufs Korn genommen. Montenegro hofft derzeit, vor Jahresende die Einladung zum NATO-Beitritt zu erhalten.
Die NATO sei im Irak und in Syrien der „Chefkoch der Tötungen und Nachfolger des Nazifaschismus“, erklärte der Metropolit laut montenegrinischen Medienberichten vom Donnerstag.
Außenminister Igor Luksic bezeichnete die Aussage des Metropoliten, der mittlerweile als Galionsfigur der NATO-Gegner in Montenegro betrachtet wird, als „Einmischung in Staatsangelegenheiten ohne Präzedenzfall“. Es sei die bisher „unpassendste Aussage“ Amfilohijes, die darauf abziele, die Autorität der Kirche zu missbrauchen und Unwahrheiten zu verbreiten, meinte Luksic.
Luksic betonte laut dem Internetportal der Tageszeitung „Vijesti“ auch, dass die Unterstützung für den NATO-Beitritt im Adriastaat im Wachsen begriffen sei. „Würde am Sonntag eine Volksabstimmung stattfinden, würden ihn über 50 Prozent unterstützen“, so der montenegrinische Außenminister.
Der serbisch-orthodoxe Metropolit sorgt mit seinen Aussagen regelmäßig für Aufsehen. Zuletzt hatte er Mitte Juni den serbischen Ultranationalisten und mutmaßlichen Kriegsverbrecher Vojislav Seselj mit einem Orden des Heiligen Peter von Cetinje geehrt. Seselj werde für sein Ringen um den Kosovo und sein Auftreten vor dem UNO-Tribunal für das ehemalige Jugoslawien, „dessen Spuren nach Unmenschlichkeit riechen“, geehrt, hieß es.