Semmering-Basistunnel 2 - Mittelabschnitt im Spreng- und Bohrvortrieb

Spital/Semmering/Wien/Gloggnitz (APA) - Der Abschnitt Fröschnitzgraben des Semmering-Basistunnels - bei dem am Donnerstag offiziell die Baua...

Spital/Semmering/Wien/Gloggnitz (APA) - Der Abschnitt Fröschnitzgraben des Semmering-Basistunnels - bei dem am Donnerstag offiziell die Bauarbeiten begannen - wird in zwei Richtungen vorgetrieben, vier Kilometer zum steirischen Mürzzuschlag und rund neun Kilometer nach Gloggnitz (NÖ). Nach Mürzzuschlag wird im Bagger- und Sprengvortrieb gearbeitet, in Richtung Niederösterreich kommen zwei Tunnelbohrmaschinen zum Einsatz.

Der eigentliche Vortrieb beginnt 2017 - zuerst müssen zwei sogenannte Abteufungen fertiggestellt werden. Am Fuß dieser je 400 Meter tiefen Schächte beginnt dann der Vortrieb zur Errichtung der Röhren. Die 30 Meter hohen Stahlkonstruktionen sind bereits seit Monaten im Betrieb.

Im Fröschnitzgraben bei Spital am Semmering im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag wurde schon länger vorgearbeitet - die Stahltürme über den Teufungen und die Lotsenpunkte für die Lkw sind unübersehbar Teil einer Großbaustelle. Im Endausbau werden diese Schächte dann die Belüftung der hier vorgesehenen Nothaltestelle sicherstellen. Rund 400 Beschäftigte sind hier an der Arbeit.

Der Hang an der Baustelle wird mit rund 1.000 Stahlankern gesichert. Die Winden können rund 120 Tonnen ausgesprengtes Gestein heben. Die Förderkörbe der Anlage fassen rund 38 Kubikmeter Material. Die Wände der Teufungen werden mit Spritzbeton und Stahlgittern gefestigt, bis die Sohle in rund 400 Metern erreicht ist. Dann beginnen die eigentlichen Tunnelarbeiten.

Im Longsgraben westlich des Fröschnitzgrabens entsteht laut ÖBB eine Deponie für den Aushub. Der zweite Abschnitt des SBT wird ab Herbst 2015 in Angriff genommen: Von Gloggnitz aus wird vom dortigen Tunnelportal in Richtung Mürzzuschlag gegraben. Gleiches geschieht im Zugangsschacht Göstritz bei Schottwien, wo derzeit Vorbereitungsarbeiten laufen. Der dritte und letzte Abschnitt wird „Grautschenhof“ genannt. Hier wird in einem Vortrieb östlich von Mürzzuschlag ab Frühjahr 2016 vorgegangen und der Zusammenschluss mit den Vortriebsarbeiten vom Fröschnitzgraben her gesucht.

Der 27,3 Kilometer lange SBT soll 2025 fertig sein und die Fahrzeit zwischen Wien und Graz um 30 Minuten auf rund zwei Stunden verkürzen, Personenzüge können hier mit bis zu 230 km/h unterwegs sein. Der SBT ist zusammen mit der gleichfalls in Bau befindlichen Koralmbahn Teil der Baltisch-Adriatischen Achse.

~ WEB http://www.oebb.at/ ~ APA294 2015-07-23/13:05