Griechenland- EZB-Mitglied: Nur Schuldenstreckung löst Probleme nicht

Athen (APA/Reuters) - Die Probleme Griechenlands lassen sich laut EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco nicht allein durch Streckung der Schuldenrückzahlungen in den Griff bekommen. Die Frage der griechischen Schulden müsse zwar angegangen werden, auch über eine weitere Streckung der Laufzeiten, sagte der Gouverneur der Bank von Italien der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“ (Donnerstagausgabe).

„Aber es ist klar, dass das nicht ausreichen wird, um die Probleme des Landes zu beheben.“ Die Schuldenkosten seien bereits niedrig und Rückzahlungen über die Zeit verteilt.

Im ersten Quartal betrug der Schuldenberg des Landes in absoluten Zahlen 301,5 Mrd. Euro. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt war er mit 168,8 Prozent EU-weit am höchsten. Für den Großteil der Kredite stehen zwar erst ab 2023 Zinsen und Tilgungen an, Griechenland muss jedoch bereits im August erneut eine Milliardenzahlung stemmen.

Mit Fälligkeitstermin 20. August müssen an die Europäische Zentralbank (EZB) und ihre nationalen Notenbanken rund 3,2 Mrd. Euro sowie Zinszahlungen auf Bonds von knapp 200 Mio. Euro beglichen werden.