Geländegänger voll im Zeitgeist
Suzuki hat sein Erfolgsmodell Vitara komplett auf neue Räder gestellt. Statt mit alleiniger Allradkompetenz glänzt das SUV nun auch mit Moderne und Fahrdynamik.
Von Reinhard Fellner
Innsbruck –Als Suzuki 1998 mit dem Vitara auf den Markt kam, war dieser so etwas wie ein Wegbereiter für kompakte Geländegänger. Bald schon bevölkerten die Suzi-Kraxler den gesamten Alpenraum – mit eindeutiger Ausrichtung aufs Gelände. Das traf zum Schluss nicht mehr ganz den Zeitgeist und so präsentierte Suzuki mit dem neuen Vitara eine völlige Neuinterpretation der 4x4-Idee. Herausgekommen ist ein adrettes 4,2-Meter- SUV, das nicht nur besonders leicht geworden ist, sondern sich auch so fährt. Im TT-Test brillierte dazu ein 120-PS-Diesel, der nicht nur freudig dreht, sondern bei Bedarf auch gewaltige 320 Newtonmeter auf die vier Räder verteilt. Keine Frage: So toll fuhr sich schon lange kein Suzuki mehr. Der Allradantrieb (plus 2200 Euro) stellt dem Fahrer vier Fahrmodi, „Auto“, „Snow“, „Sport“ und „Lock“, zur Verfügung, die nicht nur für Fahrsicherheit bei unterschiedlichsten Verhältnissen sorgen, sondern auf Wunsch auch sportliches Fahren erlauben. Das System schaltet automatisch die Hinterachse zu, sobald das Steuersystem vermehrt Schlupf an Vorderrädern erkennt. Über die Bremsen werden durchdrehende Räder zudem ruhiggestellt, wobei Rädern mit besserem Grip mehr Drehmoment zugeteilt wird. Von all dem bekommt der Vitara-Fahrer nichts mit – außer dass in seinem Suzuki bei Bedarf verschiedene Seelen ruhen.
Die Technik
Motor: Vierzylinder-Diesel
Hubraum: 1598 ccm
Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min
Leistung: 88 kW/120 PS
L/B/H: 4175/1775/1610 mm
Gewicht: 1295/1870 kg
Kofferraumvolumen: 375 – 1120 l
Tankinhalt: 47 l
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h
0 – 100 km/h: 12,4 Sekunden
Verbrauch: 6,1 l/100 Kilometer
Kraftübertragung: Allradantrieb
Preis: (Shine) 25.490 Euro
CO2-Emission: 111 g/km
Im ansonsten nüchtern gestalteten Innenraum genießt man dank hoher Sitzposition die ausgezeichnete Übersicht, große Fenster machen’s möglich. Ein heute äußerst selten gewordener Vorzug. Mitten im Armaturenbrett ist mit einem Multimedia-System mit Sieben-Zoll-Bildschirm die Moderne eingezogen. Zeitgeistig, wie volle fünf Sterne im NCAP-Crash-Test. Dazu schützen radargestützte Bremsunterstützung mit Notbremsassistent oder der adaptive Tempomat. Alles zusammen und noch mehr kostet im Topmodell „flash“ 29.190 Euro. Der „shine“ für schlanke 25.490 Euro macht aber noch glücklicher.