„Mission: Impossible“: Premieren-Countdown in und vor der Staatsoper

Wien (APA) - Wenige Stunden vor der Weltpremiere von „Mission: Impossible - Rogue Nation“ wuselt es in und rund um die Wiener Staatsoper. Wä...

Wien (APA) - Wenige Stunden vor der Weltpremiere von „Mission: Impossible - Rogue Nation“ wuselt es in und rund um die Wiener Staatsoper. Während im Haus am Ring zahlreiche Techniker und Caterer an den letzten Vorbereitungen sind und Fans sich die vordersten Plätze hinter Absperrgittern sichern, wurden internationale Journalisten durch das Opernhaus geführt, das vergangenen August als Drehort diente.

Wobei nicht alle im Film ersichtlichen Szenen aus der Oper tatsächlich hier gedreht wurden, wie Staatsopernsprecher Andre Comploi vor Journalisten betonte. So wurde nach rund drei Wochen Vorbereitung in der Oper zwar umfangreich auf der Feststiege, im Auditorium, auf dem Dach und vor dem Eingang gedreht. Die Actionszenen mit Hauptdarsteller Tom Cruise auf der Hinterbühne sowie die dabei laufende Operninszenierung von Puccinis „Turandot“ wurden jedoch in einem Londoner Studio inszeniert.

Bei der fiktiven Bühnengestaltung war die Oper ebenso eingebunden wie bei der Musik: So begutachtete man Skizzen, schickte Requisiten nach London und nahm „Turandot“ im April extra für die Großproduktion samt Sängern, Staatsopernorchester bzw. Wiener Philharmoniker und Staatsopernchor im Musikverein auf. Die Sopranistin, die der im Film mitwirkenden Schauspielerin dafür ihre Stimme lieh, ist mit Lise Lindstrom auch jene, die in der Neuinszenierung von Marco Arturo Marelli kommendes Frühjahr (Premiere: 28. April) tatsächlich die Titelpartie an der Staatsoper singt.

Für die Weltpremiere in Wien, die auf Einladung von Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Wunsch von Tom Cruise zurückgeht, wurde über dem Orchestergraben in den vergangenen Tagen extra eine 17 Meter breite und 9,5 Meter hohe IMAX-Leinwand installiert. Und auch sonst erscheint das Auditorium verändert, sind doch die Stühle in der Mittelloge dem Filmprojektor gewichen und wurde der Stehbereich im Parkett bestuhlt. Fasst die Oper sonst rund 1.700 Sitzplätze, nehmen aufgrund der eingeschränkten Sicht auf die Leinwand heute „nur“ 1.000 geladene Gäste hier Platz.

Ein Vielfaches davon wird sich bis dahin vor der Oper versammeln, sowohl rund um die Absperrgitter, an denen sich bereits am Nachmittag Dutzende Schaulustige die vordersten Plätze sichern, als auch in der extra eingerichteten Fanzone. 2.500 Gewinnspiel-Teilnehmer beherbergt der Bereich am abgesperrten Ringabschnitt, vor dessen Eingang sich bereits eine Menschentraube gebildet hat. Der 20-jährige Nicolai ist seit sieben Uhr morgens angestellt, um Tom Cruise möglichst nahe zu sein. „Mir bedeutet es sehr, sehr viel, hier heute dabei zu sein“, erzählte er der APA. Sechs Nächte war er im Vorjahr als Statist für „Mission: Impossible - Rogue Nation“ im Einsatz - „als Passant, Opernbesucher und als Fotograf“.

Sein heutiges Ziel deckt sich mit jenem der Umliegenden: „Ein Foto und ein Autogramm!“ „Damit kann man danach schön angeben“, lacht der 62-jährige Wiener Helmut. Die Beschwerden vieler über die noch bis morgen, Freitag, 5 Uhr Früh gesperrte Ringstraße zwischen Schwarzenbergplatz und Babenbergerstraße können die seit Stunden wartenden Fans nicht nachvollziehen. „Es ist irrsinnig geil, mal Hollywoodflair in Wien zu haben“, sagt der Niederösterreicher Ronald. „Das ist eine Bereicherung, keine Belastung für die Stadt.“

Die Sperre verursachte laut ÖTC Staus in der Innenstadt. Am Ring war am frühen Nachmittag von der Sperre bis zur Wollzeile kein Vorankommen, außerdem gab es am Schwarzenbergplatz Stehzeiten. „In der Früh war es deutlich mehr“, sagte Harald Lasser vom ÖAMTC zur APA. Der Experte vermutete, dass die Staus im Laufe des Nachmittags und des Abend wieder anschwellen, wenn auch die Kärntner Straße und die Operngasse gesperrt werden.