Atom-Deal - Basij-Kommandant: Westen will iranischen Markt kapern

Teheran (APA) - Der Kommandant der iranischen Freiwilligen-Miliz (Basij), General Mohammad Reza Naqdi, hat zum Boykott von Waren aufgerufen,...

Teheran (APA) - Der Kommandant der iranischen Freiwilligen-Miliz (Basij), General Mohammad Reza Naqdi, hat zum Boykott von Waren aufgerufen, die von jenen Ländern produziert werden, die gegen den Iran in den vergangenen 36 Jahren Sanktionen verhängt haben. Jetzt würden sie versuchen, den iranischen Markt zu kapern, warnte der Kommandant am Mittwoch nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur FARS.

„Wir sollten nicht zulassen, dass nach dem Abschluss des Atomabkommens jene, die Sanktionen gegen uns verhängt haben, jetzt unseren Markt kapern“, sagte Naqdi bei einer Konferenz in Teheran. „Die Menschen sollten die Produkte dieser Kriminellen boykottieren“. Überhaupt sollten alle jene Güter, die im Iran produziert werden könnten, überhaupt nicht importiert werden.

Der Basij-Kommandant hatte am Dienstag die USA der fortgesetzten Feindschaft gegen die Islamische Republik beschuldigt. Der Inhalt des vorige Woche in Wien vereinbarten Atom-Deals werde den Hass der Iraner gegen die USA anfachen. „Jeder, der die Wiener Dokumente liest, wird die USA 100 Mal mehr hassen“, so Naqdi.

Er kritisierte auch die Resolution 2231 des UN-Sicherheitsrates, der am Montag das Atomabkommen gebilligt hatte. „Alle Paragrafen der Resolution, die die USA dem Sicherheitsrat vorgeschlagen haben, sind voller Feindseligkeit gegenüber dem Iran und zeigen den tiefen Groll der USA gegen die iranische Nation“. Die USA bräuchten das Abkommen nur, um die Sanktionen zu legalisieren und um den Druck auf den Iran aufrechtzuerhalten. Es sei ein Werkzeug, um den Boden für eine militärische Aggression gegen den Iran zu bereiten.

Die Basij-e Mostazafin („Mobilisierte der Unterdrückten“), kurz Basij, gehören zu den wichtigsten Stützen des Regimes in Teheran. Im Krieg gegen den Irak (1980-1988) starben Zehntausende jugendliche Basij-Kämpfer bei Himmelfahrtkommandos. Heute dient die von Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Khomenei 1981 gegründete Truppe vor allem zur Unterdrückung der Opposition. Bei den Protesten nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 - bei denen der Hardliner Mahmoud Ahmadinejad im Amt bestätigt wurde - wurden die Basij gezielt gegen Demonstranten eingesetzt.