Nowotny - Bad Bank für Hypo gleich nach 2009 wäre billiger gekommen

Wien/Klagenfurt (APA) - Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) ist davon überzeugt, dass es billiger gekommen wäre, die Hypo Alpe Adria (jetzt Heta) gleich nach der Notverstaatlichung mithilfe einer Bad Bank abzubauen. Die finanzielle Katastrophe der Hypo Alpe Adria sei eine „gewaltige Belastung“, befindet OeNB-Chef Ewald Nowotny in einem Interview in den „Salzburger Nachrichten“ (Freitagausgabe).

Er selber, so Nowotny, habe viel Zeit verbracht, nachzudenken, was und ob man etwas hätte besser machen können. „Die Sache war aber schon lange vorher so verfahren, dass es keine wirklich guten Lösungen mehr gab.“ Man könne geteilter Meinung sein, ob alle Schritte richtig waren. „Auch wir als OeNB haben unser Tun selbstkritisch hinterfragt“. Aber er denke, „wir haben die richtigen Ratschläge gegeben.“

Unmittelbar nach der Verstaatlichung (Ende 2009, Anm.) „kam von uns und mir persönlich der Vorschlag, die Hypo in eine Bad Bank und eine fortzuführende zu teilen“, bekräftigte Nowotny. „Das hätte zu deutlich geringeren Belastungen geführt.“

„Aus legitimen Gründen“, so Nowotny, der Verringerung der ausgewiesenen öffentlichen Schulden, habe die Republik dieses Modell „erst sehr viele Jahre später gewählt.“ Im Sinne der Schadensminimierung „wäre es aber besser gewesen, den von uns empfohlenen Weg einzuschlagen.“.

Die Hypo wurde erst im Spätherbst 2014 zerschlagen und in eine Bad Bank („Heta“) umgewandelt.

Der OeNB wird bis heute immer wieder angekreidet, dass sie die Hypo Ende 2008 als „not distressed“ eingestuft hat, was für eine Kapitalspritze von 900 Mio. Euro durch die Republik relevant war. Es sei nicht um die Frage gegangen, ob Partizipationskapital bereitgestellt werde, sondern letztlich um die Verzinsung, sagte Nowotny. Hätte das Urteil anders gelautet, dann hätte die Kapitalisierung eben zu anderen Zinssätzen statt gefunden.

~ WEB www.heta-asset-resolution.com ~ APA456 2015-07-23/17:00