EU-Iran-Konferenz - Europa als Markt für Gas-Lieferungen anvisiert

Wien (APA/dpa) - Der Iran will nach Aufhebung der Wirtschaftssanktionen Europa mittelfristig mit großen Mengen an Erdgas beliefern. „Wir wol...

Wien (APA/dpa) - Der Iran will nach Aufhebung der Wirtschaftssanktionen Europa mittelfristig mit großen Mengen an Erdgas beliefern. „Wir wollen ein großer Lieferant für den internationalen Markt werden“, sagte der iranische Vize-Ölminister Amir Hossein Zamaninia am Donnerstag bei einem Investoren-Forum in Wien.

Iran hat die weltweit größten Gasvorkommen und strebt an, bis 2017 die tägliche Produktion von aktuell 700 Millionen Kubikmetern auf 1,1 Mrd. Kubikmeter zu steigern. „Europa könnte mittel- und langfristig möglicherweise ein Markt dafür sein“, sagte Zamaninia.

Europa ist derzeit zu großen Teilen auf russisches Gas angewiesen. Ratsam wäre, wenn Europa diese Abhängigkeit teilweise reduzieren würde, erklärte dazu Lord Norman Lamont, Vorsitzender der Britisch-Iranischen Handelskammer. „Es stünde sehr in Europas Interesse seine Versorgungsquellen zu diversifizieren.“

Zamaninia wies auch darauf hin, dass die Öl- und Gaswirtschaft des Irans „exzellente Möglichkeiten für Partnerschaften und Joint Venture bietet“. Dafür habe der Iran rund 50 Projekte im Umfang von 185 Mrd. Dollar (169,7 Mrd. Euro) ausgemacht, die bis 2020 realisiert werden könnten. Der Iran hofft, seine Ölproduktion innerhalb eines Jahres um eine Million Barrel (1 Barrel entspricht 159 Liter) pro Tag steigern zu können, sagte Zamaninia.

Die Wirtschaftssanktionen gegen den Iran werden laut Atom-Abkommen vom 14. Juli schrittweise aufgehoben, sobald der Iran vertragsgemäß sein Atomprogramm umstrukturiert hat. Damit wird zum Jahreswechsel gerechnet.