EM-Qualifikation

Hakenkreuz-Affäre: Kroatien mit 1-Punkt-Abzug in EM-Quali

Unter dem Flutlicht des Poljud-Stadions war ein Hakenkreuz auf dem Rasen erkennbar.
© REUTERS/Antonio Bronic

Kroatien wird für den Nazi-Skandal in Split beim Geisterspiel gegen Italien mit Punktabzug, weiteren Geisterspielen und einer saftigen Geldstrafe belegt. Das Team von Trainer Niko Kovac bleibt in der EM-Qualifikation aber Spitzenreiter in Gruppe H.

Nyon – Kroatiens Fußball-Nationalmannschaft ist in der Hakenkreuz-Affäre glimpflich davongekommen und bleibt in ihrer EM-Qualifikationsgruppe Spitzenreiter. 41 Tage nach dem Nazi-Skandal in Split während der Qualifikationsbegegnung gegen Italien (1:1) veröffentlichte die UEFA am Donnerstag das Urteil ihrer Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer: Ein Abzug von einem Punkt, zwei weitere Geisterspiele und 100.000 Euro Strafe „für die rassistischen Vorfälle“. Trotzdem bleibt Kroatien in Gruppe H mit 13 Punkten Tabellenführer vor Italien(12) und Norwegen(10).

Top-Funktionäre des kroatischen Fußball-Verbandes HNS hatten nach dem neuerlichen Skandal während des Spieles am 12. Juni gegen die Azzurri sogar einen EM-Ausschluss befürchtet. „Der Unsinn von ein paar Idioten kostet uns die EURO“, vermutete damals die Zeitung „24Sata“.

Während der Begegnung in Split war ein auf denRasen gesprühtes Hakenkreuz-Symbol sichtbar geworden. Schon das Spiel gegen Italien war nach Problemen bei einem vorherigen Qualifikationsspiel gegen Norwegen ohne Zuschauer ausgetragen worden.

Kroatiens Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic hatte den Nazi-Skandal verurteilt. HNS-Generalsekretär Damir Vrbanovic hatte festgestellt:„Wir sind vor der ganzen Welt beschämt worden.“ Im Vorfeld hatte Kroatiens Ministerpräsident Zoran Milanovic gefordert, den HNSnicht zu streng zu bestrafen. In einem Brief an UEFA-Chef Michel Platini hatte Milanovic geschrieben, das drastische Sanktionen die Nationalmannschaft zerstören würden. (dpa)

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