Neuer Zündstoff im Grenzstreit zwischen Slowenien und Kroatien

Ljubljana (APA/dpa) - Im jahrelangen Grenzstreit zwischen den EU-Mitgliedern Slowenien und Kroatien in der nördlichen Adria gibt es eine neu...

Ljubljana (APA/dpa) - Im jahrelangen Grenzstreit zwischen den EU-Mitgliedern Slowenien und Kroatien in der nördlichen Adria gibt es eine neue schwere Verstimmung. Kurz vor dem Spruch eines internationalen Schiedsgerichts räumten am Donnerstag zwei slowenische Experten ihre Plätze, weil sie Interna des Verfahrens abgesprochen haben sollen.

Der slowenische Jurist Jerenej Sekolec, einer von fünf Richtern in diesem Verfahren, trat ebenso zurück wie die slowenische Expertin im Außenministerium, Simona Drenik, wie die Nachrichtenagentur STA aus Ljubljana berichtete.

Am Vortag hatten kroatische Zeitungen über abgehörte Telefonate der beiden berichtet, in denen Sekolec streng geheime Details über das Schiedsverfahren ausplaudert. Danach soll das bereits gefällte, aber noch nicht veröffentlichte Urteil Slowenien Recht geben. Nachbar Kroatien müsste demnach große Teile der umstrittenen Bucht von Piran auf der Halbinsel Istrien abgeben, damit Slowenien Zugang zu internationalen Gewässern erhält. Kroatische Medien und Politiker spekulierten, Zagreb könne als Antwort auf die Affäre das jahrelange Schiedsverfahren scheitern lassen.