Zwei Schweden wegen „Terrorverbrechen“ in Syrien festgenommen

Stockholm (APA/AFP) - Erstmals seit dem Beginn des syrischen Bürgerkriegs vor vier Jahren hat die schwedische Polizei am Donnerstag zwei wegen „terroristischer Verbrechen in Syrien“ gesuchte Schweden festgenommen. Die beiden Verdächtigen sind nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft 30 und 32 Jahre alt und leben in Göteborg. Sie werden des Mordes in Syrien im Jahr 2013 verdächtigt.

Festgenommen wurden sie im Zuge von Razzien der Polizei und des Inlandsgeheimdiensts Säpo (Säkerhetspolisen) in der Region Göteborg. Die Polizei ist nach eigenen Angaben auf der Suche nach einem dritten Mann. Dessen Nationalität oder Alter wurden zunächst nicht mitgeteilt. Die Säpo-Sprecherin Sirpa Franzen sagte, es seien die ersten Festnahmen im Zusammenhang mit „Ermittlungen zu Terrorverbrechen in Syrien“.

Im Februar wurde ein in Schweden lebender syrischer Flüchtling in erster Instanz zu fünf Jahren Haft wegen Kriegsverbrechen in Syrien verurteilt. Er wurde folterähnlicher Praktiken gegenüber einem bewaffneten Kämpfer und Anhänger des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad für schuldig befunden.

Zunächst friedliche Proteste gegen die Regierung in Damaskus im März 2011 schlugen später in einen gewalttätigen Konflikt, einen Bürgerkrieg, um. Schätzungen zufolge wurden seither mehr als 230.000 Menschen getötet. Mehr als vier Millionen Menschen wurden nach UNO-Angaben aus Syrien vertrieben.