Donald Trump fühlt sich von den US-Republikanern ungeliebt

Washington (APA/AFP) - Angesichts der heftigen Kritik von führenden US-Republikanern schließt der Milliardär Donald Trump eine Teilnahme als...

Washington (APA/AFP) - Angesichts der heftigen Kritik von führenden US-Republikanern schließt der Milliardär Donald Trump eine Teilnahme als parteiloser Kandidat an der US-Präsidentschaftswahl nicht aus. Die Parteiführung der Republikaner verhalte sich „nicht sehr unterstützend“, klagte Trump in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung „The Hill“.

Wenn ihn die Republikaner nicht „fair“ behandeln würden, sei eine Kandidatur auf eigene Faust „absolut“ eine Option. Trump sorgt seit der Verkündung seiner Bewerbung Mitte Juni für Wirbel im Rennen um die republikanische Präsidentschaftskandidatur. Der schillernde Immobilienmagnat verärgerte seine Partei mit der Äußerung, dass der im Vietnamkrieg gefangene und gefolterte Senator John McCain „kein Held“ sei. In den vergangenen Tagen tauschten Trump und führende Republikaner öffentlich spitze Bemerkungen aus, der Senator Lindsey Graham nannte ihn gar einen „Vollidioten“.

Im Interview mit „The Hill“ sagte Trump, die republikanische Partei habe ihn immer gut behandelt, solange er Wahlkampfspenden lieferte. Nun habe sich die Partei „sehr töricht“ verhalten. Das Parteiestablishment möge ihn nicht, weil er nicht dem Washingtoner Politikbetrieb angehöre. „Ich bin nicht in der Gang“, sagte er. „Sehr viele Leute“ würden ihm aber antragen, auch zu kandidieren, wenn ihn die Republikaner nicht nominieren.

Sollte Trump bei der Wahl im November 2016 tatsächlich als dritter Kandidat antreten, könnte dies die Aussichten der Republikaner auf das Weiße Haus eintrüben. In jüngsten Umfragen war der durch eine eigene Reality-TV-Sendung bekannte Geschäftsmann an die Spitze des republikanischen Bewerberfeldes geschossen.

Am Donnerstag flog der Milliardär in seinem Privatjet an die mexikanische Grenze in Texas, wo er sich ein Bild über den Kampf gegen illegale Einwanderung machen wollte. Trump schlachtete das Thema in den vergangenen Wochen populistisch aus. Mexikanische Einwanderer in den USA bezeichnete er pauschal als „Vergewaltiger“. Die US-Medien geben sich derzeit dem Hype um Trump hin: Der Nachrichtensender CNN übertrug die Landung des Milliardärs in der texanischen Grenzstadt Laredo live.