Behörden: Rund ein Dutzend Tote bei Flüchtlingstragödie im Mittelmeer

Rom (APA/AFP) - Nach einer neuerlichen Flüchtlingstragödie vor der libyschen Küste haben die italienischen Behörden die Zahl der Opfer nach ...

Rom (APA/AFP) - Nach einer neuerlichen Flüchtlingstragödie vor der libyschen Küste haben die italienischen Behörden die Zahl der Opfer nach unten korrigiert. Rund ein Dutzend Menschen seien am Mittwoch ums Leben gekommen, als ihr Schlauchboot im Mittelmeer sank, teilte der Staatsanwalt im sizilianischen Syrakus, Francesco Paolo Giordino, am Donnerstag mit.

Ein Sprecher des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) hatte zuvor unter Berufung auf Überlebende erklärt, es müsse mit bis zu 40 Toten gerechnet werden. Die Staatsanwaltschaft gehe hingegen von „etwa einem Dutzend“ Opfer aus, sagte Giordino. Etwa hundert Menschen hätten sich auf dem Boot befunden. 88 von ihnen seien gerettet worden. Die übrigen Passagiere ertranken demnach. Die Überlebenden trafen nach UN-Angaben am Nachmittag im sizilianischen Augusta ein.

Laut einem Bericht der italienischen Zeitung „La Reppublica“ hatten insgesamt drei Schlauchboote von der libyschen Küste abgelegt, um über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. 283 Flüchtlinge seien aus Seenot gerettet und von der deutschen Fregatte „Schleswig-Holstein“ an Land gebracht worden.

Libyen ist ein Haupttransitland für Flüchtlinge aus dem Nahen Osten, Asien und Afrika auf dem Weg nach Europa. Bei einer der bisher schlimmsten Tragödien vor der libyschen Küste hatten Mitte April etwa 800 Menschen ihr Leben verloren.