Griechenland - Ischinger: Hilfsprogramm Investition in EU-Sicherheit
Athen/Berlin (APA/dpa) - Das geplante neue dritte Hilfsprogramm für Griechenland ist nach Ansicht des Vorsitzenden der Münchener Sicherheits...
Athen/Berlin (APA/dpa) - Das geplante neue dritte Hilfsprogramm für Griechenland ist nach Ansicht des Vorsitzenden der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, eine Investition in die europäische Sicherheit. Ein instabiles und erniedrigtes Griechenland wäre ein außerordentlich gefährliches Signal für die Stabilität der ganzen Region gewesen“, sagte Ischinger am Freitag der „Berliner Zeitung“.
„Ich wäre sehr besorgt gewesen, wenn ein erzwungenes Ausscheiden aus dem Euro dazu geführt hätte, dass wir mit Griechenland einen dauerhaft verdrossenen und vielleicht sogar rachsüchtigen EU-Partner gehabt hätten“. Südosteuropa brauche weiterhin massive europäische Zuwendung. „Um es klar zu sagen: Wir können es uns nicht leisten, dass auf dem Balkan wieder Konflikte entstehen“, sagte der Völkerrechtler. Dazu gehöre, dass die Region von der EU umgeben sei - „und das ist im Süden eben Griechenland.“
Indirekt übte der frühere deutsche Botschafter in Washington und London Kritik an der deutschen Rolle in der Griechenlandkrise. „Erfolgreiche Führung erfordert auch Großzügigkeit“, sagte er der Zeitung. „Das heißt nicht, dass wir deutsche Steuergelder verprassen sollten. Aber unser Selbstverständnis sollte das einer großzügigen und gemeinnützigen Führungsmacht sein. Das lernt sich nicht über Nacht.“