Griechenland: Varoufakis will Syriza-Partei nicht spalten

Athen/Mainz (APA/AFP) - Der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat Spaltungsplänen in der regierenden Syriza-Partei von Min...

Athen/Mainz (APA/AFP) - Der frühere griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat Spaltungsplänen in der regierenden Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras eine Absage erteilt. „Ich habe kein Interesse unsere großartige Partei zu spalten“, sagte Varoufakis am Freitag im „ZDF-Morgenmagazin“. „Ich bin eindeutig nicht gegen Tsipras“, unterstrich Varoufakis.

Der Politiker hatte am 6. Juli im Zusammenhang mit den schwierigen Verhandlungen mit den anderen Eurostaaten seinen Rücktritt erklärt. Am Tag zuvor hatte die griechische Bevölkerung in einem Referendum die Forderungen der internationalen Geldgeber mit mehr als 61 Prozent abgelehnt, die nun dennoch vom griechischen Parlament in ähnlicher Form schrittweise beschlossen werden.

Er habe am Abend des Referendums festgestellt, „dass die Mehrheit unseres Verhandlungsteams, unser Kriegskabinett“ einschließlich Tsipras das „klare und großartige Nein“ der Bevölkerung nicht als Chance verstanden habe, „unseren harten Verhandlungsstandpunkt gegenüber den Institutionen zu erneuern“, sagte Varoufakis. Daher sei sein Rücktritt das Beste gewesen, was er für Tsipras tun konnte.

In Europa seien „Kräfte am Werk“, die einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone wollten, sagte Varoufakis. Dazu zählte er ausdrücklich neuerlich den deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Für diese Kräfte sei der Grexit „ein Werkzeug, mit dem sie andere stolze Nationen in Europa in Schach halten können“, sagte Varoufakis. Schäuble sei im Umgang mit ihm „immer sehr direkt und offen“ gewesen, wenn er aber mit den Medien gesprochen habe, habe er „kein gutes Wort über mich verloren“, sagte Varoufakis.

Wenn die griechische Regierung in den Verhandlungen mit den internationalen Partnern „keine ehrenvolle Vereinbarung gefunden“ habe, so liege das daran, dass die Verhandlungspartner nie vorgehabt hätten, „uns eine ehrenvolle Vereinbarung zuzugestehen“, sagte der Ex-Minister dem ZDF.