Europas Leitbörsen drehen zur Eröffnung ins Plus
Frankfurt am Main (APA) - Kursverluste der Aktienmärkte in Übersee dürften am Freitagmorgen für eine tiefere Eröffnung der europäischen Börs...
Frankfurt am Main (APA) - Kursverluste der Aktienmärkte in Übersee dürften am Freitagmorgen für eine tiefere Eröffnung der europäischen Börsen gesorgt haben. Allerdings begannen einige europäische Leitindizes im Frühhandel, getrieben von der Berichtssaison, in den grünen Bereich zu drehen. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.00 Uhr mit plus 0,31 Prozent oder 11,24 Punkte bei 3.645,88 Einheiten.
Der DAX in Frankfurt stieg 0,12 Prozent oder 14,39 Zähler auf 11.526,50 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,09 Prozent oder 5,85 auf 6.660,86 Punkte.
Verluste an den asiatischen Börsen und der Rückschlag an den US-Börsen haben die europäischen Handelsmärkte zunächst belastet. Der Verfall der Rohstoffpreise rücke zunehmend in den Fokus. Auch die schlechte Stimmung unter Chinas Produzenten löste Wachstumssorgen aus. Das geht aus einem wichtigen Frühindikator, den das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin vorlegte, hervor. Der Einkaufsmanagerindex der verarbeitenden Industrie (PMI) fiel auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten.
Die Berichtssaison dürfte für etwas Auftrieb bei den Einzelwerten gesorgt haben. So stiegen die Aktien von Puma um 1,69 Prozent. Obwohl der mitten im Umbau steckende Sportartikelhersteller im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht ist. Höhere Werbeausgaben und Investitionen in neue Produkte, die IT und modernere Läden lasteten auf dem Ertrag des weltweit drittgrößten Sportkonzerns. Am Ende fiel ein Verlust von 3,3 Mio. Euro an.
Ein etwas besseres Ergebnis konnte Vodafone erzielen. Der britische Telekomkonzern konnte nach drei Jahren mit Rückgängen nun zum zweiten Mal in Folge die Serviceumsätze im Quartal aus eigener Kraft steigern. Insgesamt sank der Konzernumsatz im ersten Geschäftsquartal (Ende Juni) aber um 0,9 Prozent auf 10,11 Mrd. britische Pfund (14,35 Mrd. Euro). Die Anleger begrüßten die Entwicklung, denn die Anteilsscheine stiegen satte 2,76 Prozent.
Fast genauso hoch flogen die Titel von Air-France-KLM mit 2,41 Prozent Plus. Die Fluggesellschaft verschärft nach einem enttäuschenden zweiten Quartal ihren Sparkurs. Konzernchef Alexandre de Juniac will unrentable Flüge streichen und das Flugangebot im Winter kappen.
Unterdessen stürzte Anglo American tief in die roten Zahlen und verbuchte in den ersten sechs Monaten 3,0 Mrd. Dollar Verlust. Der Verfall der Rohstoffpreise hat tiefe Spuren in der Halbjahresbilanz des britisch-südafrikanischen Bergbaukonzerns hinterlassen. Allerdings dürften Anleger optimistisch bleiben - die Titel hielten sich mit 0,69 Prozent im Plus.
Hingegen büßten die Aktien von Saint Gobain über ein halbes Prozent ein. Der Sika-Verwaltungsrat versucht eine Übernahme durch Saint-Gobain vorerst zu verhindern. Auch an der heutigen außerordentlichen Generalversammlung beschränkt er unter Berufung auf die Statuten das Stimmrecht der Sika-Erben auf 5 Prozent ihrer Namenaktien. Die Sika-Erbenfamilie dürfte am heutigen Freitag den Verkauf ihrer Anteile damit auch im zweiten Anlauf nicht durchbringen. Die Sika-Papiere gewannen 0,50 Prozent.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA132 2015-07-24/10:20