Müllnotstand im Libanon: In Beirut stapeln sich stinkende Abfallberge
Beirut (APA/dpa) - Ein Müllnotstand ist in Beirut ausgebrochen. Überall in den Straßen der Hauptstadt des Libanon stapeln sich Abfallberge, ...
Beirut (APA/dpa) - Ein Müllnotstand ist in Beirut ausgebrochen. Überall in den Straßen der Hauptstadt des Libanon stapeln sich Abfallberge, die täglich größer werden. Bei Temperaturen über 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit stinkt es an manchen Ecken der Millionenmetropole sprichwörtlich zum Himmel. Anrainer fürchten, Krankheiten könnten sich ausbreiten.
Lokale Medien meldeten, die Stadt habe giftiges weißes Pulver über die Abfallberge gestreut, um Ratten und andere Tiere fernzuhalten. Bereits seit Monaten leidet der Libanon wegen des blutigen Bürgerkriegs im Nachbarland Syrien an einer Wirtschaftskrise. Die Müllkrise ist die Folge eines Streits zwischen der Regierung und dem privaten Abfallentsorger Sukleen. Dieser fordert eine neue Abfalldeponie. Sukleen weigert sich seit einer Woche, den Müll auf eine völlig überfüllte Halde südlich von Beirut zu bringen. Dem libanesischen Blatt „Daily Star“ zufolge lagern dort 15 statt der einst vorgesehenen zwei Millionen Tonnen Abfall.
Die Krise verschärfte sich, als Anrainer Sukleen-Müllwagen vor einigen Tagen davon abhielten, auf die Deponie zu fahren. Umweltminister Mohammed al-Maschnuk erklärte am Donnerstagabend, er arbeite an einem Plan, den Abfall vorübergehend an andere Orte zu bringen. Manche Anrainer in Beirut versuchen inzwischen, sich selbst zu helfen - und zünden den Müll einfach an.