Osttirol

Schlaitens Ortskern ist bald wärmstens verbunden

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Ab Herbst soll ein Biomassewerk die Gebäude im Zentrum heizen. Viele Schlaitner helfen selbst mit, um die Kosten niedrig zu halten.

Von Catharina Oblasser

Schlaiten –Bald hängen alle an einem Strang: Gemeindehaus, einklassige Volksschule und Kindergarten, das Vereinshaus, das Pfarrwidum und die neue Wohnanlage mit Geschäftsräumen im Ortskern von Schlaiten. Für sie alle wird ein Biomasseheizwerk errichtet, das hinter dem Gemeindehaus entsteht. Für die Leitungen zu den einzelnen Gebäuden wird gerade fest gegraben.

„Das Werk soll mit der Heizperiode ab Herbst in Betrieb gehen“, sagt Ludwig Pedarnig, Bürgermeister der 475-Seelen-Gemeinde im Iseltal. Anfangs wird das Brennmaterial noch zugekauft, und zwar von der Waldgenossenschaft Iseltal. „Doch auf lange Sicht wollen wir das selbst bereitstellen. Die Gemeinde Schlaiten besitzt ja viel Wald.“

Ursprünglich war geplant, auch andere Häuser im Ort an die Nahwärme anzuschließen. „Doch es hat sich herausgestellt, dass sich das nicht rechnet“, erklärt Pedarnig. „Einerseits sind die Wege zu lang, andererseits sind die meisten Häuser so neu, dass sie ohnehin nur sehr wenig Energie verbrauchen.“

Finanziert wird das über einen verlorenen Zuschuss der Kommunalkredit und über Bedarfszuweisungen, etwa ein Drittel muss die Gemeinde selbst aufbringen. Da setzen die Schlaitner auf Eigeninitiative und packen selbst fest mit an. Bürgermeister Pedarnig rechnet damit, dass die Kosten dadurch geringer ausfallen: statt 380.000 nur 300.000 Euro.

Die neuen Leitungen sind jedoch nicht nur für den Transport von Wärme gedacht, informiert Hubert Schipflinger vom Kitzbüheler Planungsbüro Pro-Plan, das den Bau betreut. „Neben den 440 Trassenmetern werden auch Vorsorgeleitungen für ein Lichtwellenleiter-Netz mitverlegt. Damit kann das Ortszentrum künftig mit Breitband-Internet versorgt werden.“

Im Dorfzentrum tut sich also einiges und der Bürgermeister hofft, dass es auch wieder einen Lebensmittelversorger geben wird. Denn der hat vor Kurzem zugesperrt. „Wir planen im Erdgeschoß der Wohnanlage einen kleinen Laden mit Bürgerbeteiligung.“

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Catharina Oblasser

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