Leitbörsen in Fernost schließen mit Verlusten auf breiter Front
Tokio (APA) - Schlechter als erwartete Konjunkturdaten aus China haben die asiatischen Börsen am Freitag deutlich belastet. „Die schwache ch...
Tokio (APA) - Schlechter als erwartete Konjunkturdaten aus China haben die asiatischen Börsen am Freitag deutlich belastet. „Die schwache chinesische Wirtschaft und der starke US-Dollar hätten vor allem die Rohstoffwerte unter Druck gebracht“, sagte ein Händler.
Der Nikkei-225 Index in Tokio verlor um 139,42 Zähler oder 0,67 Prozent auf 20.544,53 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 270,34 Zähler (minus 1,06 Prozent) auf 25.128,51 Einheiten. Der Shanghai Composite sank um 43,01 Punkte oder 1,04 Prozent auf 4.080,91 Punkte.
Auch die Märkte in Indien und Australien zeigten sich schwächer. Der Sensex 30 in Mumbai tendierte zuletzt bei 28.112,31 Zählern mit minus 258,53 Punkten oder 0,91 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney verlor 24,5 Zähler oder 0,44 Prozent auf 5.556,80 Einheiten.
Die Rückschläge der Wall Street und der starke US-Dollar dürfte die Stimmung der Anleger an den asiatischen Börsen getrübt haben. Auch der Verfall der Rohstoffpreise rückt zunehmend in den Fokus. Vor allem löste die schlechte Stimmung unter Chinas Produzenten Wachstumssorgen aus. Das geht aus einem wichtigen Frühindikator, den das chinesische Wirtschaftsmagazin Caixin vorlegte, hervor. Der Einkaufsmanagerindex der verarbeitenden Industrie (PMI) ging demnach im Juli auf 48,2 Punkte zurück, nach 49,4 Punkten im Juni. Dieser Wert fiel damit auf den tiefsten Stand seit 15 Monaten.
Die meisten Analysten seien von einem besseren Wert ausgegangen, hieß es am Markt. Offenbar sei die chinesische Wirtschaft in einer schwächeren Verfassung als angenommen. Experten gehen davon aus, dass das tatsächliche Wachstum längst unter die von der chinesischen Regierung anvisierte Marke von sieben Prozent gerutscht ist.
Die Rating-Agentur Standard & Poor‘s (S&P) hatte zudem gewarnt, dass eine Eintrübung des verarbeitenden Gewerbes in China die Kreditbewertung von Australien negativ beeinflussen könnte. Zudem sank der Australische Dollar auf ein Sechs-Jahrestief.
Allerdings könnte Indien von der China-Schwäche profitieren. Für ausländische Investoren würden indische Aktien wegen der niedrigeren Volatilität im Vergleich zu China attraktiver, meinten einige Händler.
Im Branchenvergleich präsentierte sich die chinesische Öl- und Gas-Branche schwächer. PetroChina fielen 1,01 Prozent und Sinopec gaben 0,24 Prozent ab. In Australien dürften niedrige Rohstoffpreise den Rohstoffsektor belastet haben. BHP Billiton büßten 0,90 Prozent ein. Allerdings notierten Fortescue Metals Group mit 0,91 Prozent im Plus.
Unterdessen gingen die japanischen Aktien von Mitsubishi Motors mit einem Minus von 0,57 Prozent ins Wochenende. Der japanische Autobauer will Medienberichten zufolge künftig nicht mehr in den USA produzieren.