Kenia - Ferienparadies und Terroristenziel
Nairobi (APA/dpa) - Kenia ist mit rund 580.000 Quadratkilometern circa siebeneinhalb Mal so groß wie Österreich. 3,8 Millionen der knapp 46 ...
Nairobi (APA/dpa) - Kenia ist mit rund 580.000 Quadratkilometern circa siebeneinhalb Mal so groß wie Österreich. 3,8 Millionen der knapp 46 Millionen Einwohner leben in der Metropole Nairobi. Obwohl das Land mit einem Bruttoinlandsprodukt von 60,8 Milliarden US-Dollar (2014) die leistungsfähigste Volkswirtschaft Ostafrikas ist, leben knapp 60 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.
Die Tourismusbranche ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, wird aber von der problematischen Sicherheitslage beeinträchtigt. Allein von 2011 bis 2013 ging die Zahl der Touristeneinreisen laut Weltbank von 1,75 Millionen auf 1,43 Millionen zurück.
Das Land war mehrfach Ziel schwerer Terroranschläge. 1998 starben bei zeitgleichen Attacken auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia allein in Nairobi 219 Menschen. 2002 gab es bei einem Anschlag auf ein Hotel in Mombasa 18 Tote. Im September 2013 überfielen Kämpfer der islamistischen Al-Shabaab-Miliz aus Somalia ein Einkaufszentrum in Nairobi, mindestens 67 Menschen starben. Im Juni 2014 wurden mindestens 49 Menschen bei Überfällen nahe der Urlaubsinsel Lamu getötet. Im April 2015 griff Al-Shabaab die Universität in Garissa an und tötete 152 Menschen.
Kenia gilt zudem als wichtiges Rekrutierungsgebiet islamistischer Terror-Netzwerke. In Moscheen an der Küste, aber auch im von vielen Somalis bewohnten Viertel Eastleigh in Nairobi werben Hassprediger junge Männer für den Kampf von Al-Kaida oder Al-Shabaab an.