Drei Tote und mehrere Verletzte bei Schüssen in US-Kino

Lafayette (APA/dpa) - In einem Kino in der Stadt Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana hat ein Mann aus ungeklärten Motiven um sich geschoss...

Lafayette (APA/dpa) - In einem Kino in der Stadt Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana hat ein Mann aus ungeklärten Motiven um sich geschossen und dabei zwei Menschen getötet. Bis zu neun Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. Der Schütze feuerte am Donnerstagabend gegen 19.20 Uhr Ortszeit kurz nach Beginn der Filmvorführung auf Zuschauer und löste damit Chaos aus. Danach soll er sich selbst erschossen haben.

Der Täter sei ein weißer Mann in seinen 50ern, sagte der Polizeichef von Lafayette, Jim Craft. Die Polizei des Bundesstaats sprach von einem 58-Jährigen. Dessen Identität sei mittlerweile bekannt, werde aber noch nicht bekanntgegeben, sagte ein Sprecher der Polizei von Louisiana nach Angaben der Zeitung „USA Today“. Zu den Schüssen kam es in einem Kino der Kette „The Grand“ in Lafayette, etwa 100 Kilometer westlich von Baton Rouge, der Hauptstadt von Louisiana.

Unter den rund 100 Zuschauern brach Panik aus, erzählten Augenzeugen bei KATC. Die Schüsse kamen ohne Vorwarnung. Plötzlich habe sie ein lautes Geräusch vernommen, sagte Kinobesucherin Katie Domingue der Regionalzeitung „The Advertiser“. Ein älterer, weißer Mann sei aufgestanden und habe zu schießen begonnen. „Er gab keinen Ton von sich. Ich habe auch nicht gehört, dass Leute schreien.“ Nach sechs Schüssen sei sie zusammen mit ihrem Verlobten Richtung Ausgang gerannt.

Einige der Verletzten sollen in kritischem Zustand sein. Die Bundespolizei FBI wurde in die Ermittlungen eingeschaltet. In dem Kino sei die Komödie „Trainwreck“ mit Amy Schumer gelaufen, hieß es. In Österreich startet der Film im August mit dem Titel „Dating Queen“. „Es bricht mir das Herz. Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen in Louisiana“, schrieb die Schauspielerin auf Twitter.

Wenige Stunden vor der Tat in Louisiana hatte US-Präsident Barack Obama in einem Interview sein Bedauern darüber geäußert, bei der Verschärfung der Waffengesetze nicht vorangekommen zu sein. In diesem Bereich habe er den meisten Gegenwind und die größte Frustration während seiner bisherigen Amtszeit erfahren, sagte er in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der britischen BBC. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 seien weniger als hundert Amerikaner durch Terror ums Leben gekommen, Zehntausende hingegen durch übrige Waffengewalt. Er versprach, sich in den verbleibenden 18 Monaten seiner zweiten Amtszeit weiter um Reformen zu bemühen.

Der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana, Bobby Jindal, kam zum Tatort. Er sagte, jetzt gelte es, für die Opfer und ihre Familien zu beten. „Dies ist eine schreckliche Nacht für Lafayette, eine schreckliche Nacht für Louisiana, eine schreckliche Nacht für die Vereinigten Staaten“, sagte Jindal, der zu den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gehört.

Der Täter, der nach übereinstimmenden Medienberichten allein ins Kino kam, soll den Menschen in die Beine und andere Körperteile geschossen haben. Die Zuschauer im gesamten Kinokomplex mit mehreren Sälen wurden aufgefordert, das Gebäude umgehend zu verlassen. Vor dem Kino war laut Augenzeugen ein Gewirr aus verängstigten Kinobesuchern, ihren Angehörigen und den eintreffenden Rettungskräften. Später wurde der Parkplatz geräumt, als das Fahrzeug des Schützen sowie ein darin gefundener Rucksack untersucht wurden. Zum Motiv der Tat machte Polizeichef Craft noch keine Angaben.

Der Vorfall erinnerte an den Amoklauf in einem Kino bei einem „Batman“-Film in Aurora im Bundesstaat Colorado vor rund drei Jahren. Zwölf Menschen starben, Dutzende weitere wurden verletzt. In dem Strafprozess zu dem Fall war der Schütze in der vergangenen Woche in allen Punkten schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß soll frühestens im kommenden Monat verkündet werden.