Für blinden Passagier gab es ein Happy End in Tirol
Eine Katze dürfte tagelang im Lieferwagen eines steirischen Monteurs mitgefahren sein, ehe sie in Innsbruck entdeckt und aufgepäppelt wurde.
Von Michael Domanig
Innsbruck – Eine verrückte Geschichte rund um einen blinden Passagier auf vier Pfoten hat doch noch ein glückliches Ende genommen: Seit mehreren Tagen dürfte ein kleiner Kater im Lieferwagen eines Monteurs mitgefahren sein, der im Auftrag einer steirischen Firma quer durch Österreich unterwegs war. Der Monteur bemerkte zwar Tierlosung im Inneren des Fahrzeugs und brachte mit seiner Taschenlampe einmal auch ein verstecktes Augenpaar zum Leuchten. Genauer konnte er das Tier jedoch nicht erkennen – er hielt seinen Mitfahrer für einen großen Marder. Am Donnerstag führten ihn seine Montagearbeiten dann auf die Hungerburg nach Innsbruck – zu Dietmar Hosp und seiner Tochter Barbara Hackl. „Wir wollten schon den Tierschutzverein verständigen“, erzählt Hosp. Doch dann gelang es – mithilfe von reichlich Trockenfutter, Wasser und Geduld –, den zunächst noch scheuen Passagier hervorzulocken. Der Kater hat die lange Fahrt im Verborgenen unbeschadet überstanden.
„Bei der tierärztlichen Untersuchung hat sich aber gezeigt, dass die Katze insgesamt nicht gerade in bestem Zustand war“, berichtet Hosp, „sie dürfte wohl als Streuner unterwegs gewesen sein.“ Doch inzwischen geht es dem Vierbeiner richtig gut: Barbara Hackl hat das Tier, das sich bald sehr zutraulich zeigte, bei sich zu Hause auf der Hungerburg aufgenommen. Dort wird es liebevoll umsorgt und gepflegt. „Meine Tochter ist erst am Tag zuvor ins neue Haus eingezogen, jetzt gibt es dort gleich einen neuen Mitbürger“, freut sich Dietmar Hosp. Einen Namen hat der Kater auch schon bekommen: „Gauli“, nach der Firma Gaulhofer aus Graz, mit deren Lieferwagen der „blinde Passagier“ seine abenteuerliche Reise unternommen hat. Wie er überhaupt ins Auto gekommen ist, wird wohl „Gaulis“ Geheimnis bleiben ... (TT)