Thailand klagt wegen Flüchtlingskrise über 70 Verdächtige an
Bangkok (APA/AFP) - Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise in Südostasien klagt Thailand über 70 Menschen wegen Menschenhandels an, darunt...
Bangkok (APA/AFP) - Vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise in Südostasien klagt Thailand über 70 Menschen wegen Menschenhandels an, darunter auch einen ranghohen Armeeoffizier. Die thailändische Generalstaatsanwaltschaft ordnete am Donnerstag an, 72 Menschen unter anderem wegen Menschenhandels, internationaler Verbrechen und Transports illegaler Flüchtlinge anzuklagen.
Am Freitag sollte ein Gericht in der südlichen Provinz Songkhla darüber befinden. Dort waren im Mai auf dem Gelände eines verlassenen Dschungelcamps rund 30 Gräber mit den Leichen mutmaßlicher Flüchtlinge entdeckt worden.
„Wir werden es nicht zulassen, dass sich einflussreiche Menschen über das Gesetz erheben“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft bei einer Pressekonferenz. Die Angelegenheit habe Priorität, da eine große Gruppe Verdächtiger sowie „internationale Systeme“ an dem Schmuggel beteiligt seien, fuhr der Behördensprecher fort. Der verdächtige Generalleutnant soll einer der Hauptdrahtzieher des Menschenhandels sein.
In den vergangenen Monaten waren tausende Angehörige der Minderheit der Rohingya aus Myanmar und Menschen aus Bangladesch vor Verfolgung und Armut aus ihren Ländern geflohen. Zuletzt hatte sich die Flüchtlingskrise vor der Küste Südostasiens dramatisch zugespitzt. Hunderte Flüchtlinge, die in völlig überfüllten Booten auf hoher See trieben, hofften auf Aufnahme in Indonesien, Malaysia und Thailand.