Regionale Arbeitslosigkeit - Höchster Wert in Wien
Wien (APA) - Im Bundesländervergleich weist Wien die höchste Arbeitslosenrate auf: 13,2 Prozent waren Ende Juni ohne Job. Laut Prognosen wir...
Wien (APA) - Im Bundesländervergleich weist Wien die höchste Arbeitslosenrate auf: 13,2 Prozent waren Ende Juni ohne Job. Laut Prognosen wird die Arbeitslosigkeit noch einige Jahre steigen. „Wien wächst sehr stark“, erläutert S-Wien-Sprecher Sebastian Paulick gegenüber der APA. Jedes Jahr ziehen 25.000 Leute nach Wien zu, dadurch entstehe ein sehr großer Andrang am Arbeitsmarkt.
Der Großteil der Zuwanderer nach Wien komme aus den neuen EU-Ländern. „Aus Rumänien und Polen kommen sehr viele, sehr gute ausgebildete Leute nach Wien, mit sehr guten Deutschkenntnissen“. Diese würden am Wiener Arbeitsmarkt jene Ausländer verdrängen, die keine oder eine geringere Ausbildung haben und trotz längerem Aufenthalt nicht gut Deutsch sprechen.
„Die Beschäftigung wächst in Wien nach wie vor, aber nicht so schnell wie das Arbeitskräfteangebot“, betont Paulick. Laut Prognosen werde die Arbeitslosigkeit in der Bundeshauptstadt noch bis 2018 oder 2019 steigen, der Anstieg werde aber gebremst sein. Falls sich Österreich allerdings an die deutsche Konjunkturlokomotive früher und besser anhängen könne, könne die Erholung auch rascher kommen.
Wien sei ein „Dienstleistungs-Bundesland“, die Industrie sei aus der Millionenstadt schon fast verschwunden. Das heiße, dass auch die Jobs für Menschen ohne Ausbildung, die Hilfstätigkeiten machen, immer weniger würden. Stattdessen seien eine gute Ausbildung, gute Deutschkenntnisse und gutes Auftreten von entscheidendem Vorteil, erläutert Paulick.
Von allen Wienerinnen und Wienern, die nur maximal Pflichtschulabschluss vorweisen können, sei jeder Dritte arbeitslos. Zum Vergleich sei von allen Stadtbewohnern mit Lehrabschluss nur jeder Zehnte arbeitslos.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Wien gehe fast ausschließlich auf Menschen zurück, die maximal Pflichtschule haben - bei Leuten mit Berufsausbildung oder akademischer Ausbildung sei das Problem sehr viel geringer, so der AMS-Wien-Sprecher.