Neuer Barclays-Chef macht laut Insidern Tempo bei Umbau

London/Lissabon/Rom (APA/Reuters) - Der Übergangschef von Barclays treibt nach Reuters-Informationen den Umbau der britischen Großbank voran. John McFarlane wolle nur kurz nach seinem Wechsel an die Spitze den Verkauf des Privatkundengeschäfts in Portugal und Italien beschleunigen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Freitag.

Die Briten führten exklusive Gespräche mit der spanischen Bankinter über die Aktivitäten in Portugal. Dort hat Barclays 85 Filialen. Die Verhandlungen über das Portugal-Geschäft seien weiter fortgeschritten als die Gespräche über die italienischen Aktivitäten. Dort hat Barclays 90 Filialen.

Die Briten seien bei der Portugal-Transaktion sogar bereit, Verluste in Kauf zu nehmen, hieß es weiter. Das Privatkundengeschäft könnte unter Buchwert den Besitzer wechseln.

Barclays hatte Antony Jenkins Anfang Juli überraschend als Chef entlassen und ihn als ungeeignet für den weiteren Umbau der Bank bezeichnet. McFarlane - bekannt für eine radikale Neuausrichtung des Versicherers Aviva - führt seitdem vorübergehend das Kreditinstitut. Laut Verwaltungsrat muss es vor allem bei den Kosten, den Einnahmen und der Rendite Verbesserungen geben. Zudem müsse die Bank schlanker und flexibler werden. Barclays leidet noch immer unter Altlasten, ist unter anderem in den Skandal um die Manipulation von Devisenkursen verwickelt. Die Geschäftszahlen sind mäßig, während vor allem die US-Rivalen davonziehen.

Von den beteiligten Banken lagen zunächst keine Stellungnahmen vor.

~ ISIN GB0031348658 WEB http://group.barclays.com/home ~ APA442 2015-07-24/15:28