Indisches Gericht verbietet 14-jährigem Missbrauchsopfer Abtreibung
Neu-Delhi (APA/AFP) - Ein indisches Gericht hat einem 14-jährigen Mädchen, das durch eine Vergewaltigung schwanger wurde, eine Spätabtreibun...
Neu-Delhi (APA/AFP) - Ein indisches Gericht hat einem 14-jährigen Mädchen, das durch eine Vergewaltigung schwanger wurde, eine Spätabtreibung untersagt. Das Urteil ist am Donnerstag ergangen, nachdem der Vater des Mädchens einen Antrag auf Spätabtreibung gestellt hatte.
Das Oberste Gericht im Bundesstaat Gujarat habe dem im sechsten Monat schwangeren Mädchen die Abtreibung verboten, weil das indische Recht Schwangerschaftsabbrüche nach der 20. Woche verbiete, sagte der Anwalt der 14-Jährigen am Freitag. Laut dem Antrag des Vaters wurde die Jugendliche schwanger, als sie im Februar bei einem Arztbesuch vergewaltigt wurde. Der Mediziner habe dem Mädchen Beruhigungsmittel verabreicht und sie sexuell misshandelt. Der Arzt wurde festgenommen.
Die Richterin sagte, die Entscheidung sei „schwierig“ gewesen. Aber „wie auch immer die Umstände waren, unter denen das Kind gezeugt wurde, wie auch immer das Trauma der jungen Mutter ist - das Kind kann auch nichts für die Umstände seiner Zeugung“, sagte sie. Das ungeborene Kind sei „ebenso unschuldig wie das Opfer, seine Mutter“.
Der Anwalt der Familie wies darauf hin, dass der Vater ein Arbeiter und habe nicht genug Geld habe, um das Baby zu ernähren. Die Eltern überlegten nun, eine höhere Instanz anzurufen.
Im April hatte dasselbe Gericht einer 24-Jährigen eine Spätabtreibung verboten. Die Frau, die nach einer Gruppenvergewaltigung schwanger wurde, gab das Kind nach der Geburt in staatliche Obhut.