US-Börsen fallen im Frühhandel ab

New York (APA) - Eine Reihe von Unternehmensbilanzen dürfte zum Wochenausklang die US-Börsen bewegt haben. Die kurz nach Handelsstart veröff...

New York (APA) - Eine Reihe von Unternehmensbilanzen dürfte zum Wochenausklang die US-Börsen bewegt haben. Die kurz nach Handelsstart veröffentlichten Konjunkturdaten dämpften Kursgewinne etwas ein. Gegen 15.45 Uhr fiel der Dow Jones Industrial Index am Freitag um 19,81 Einheiten oder 0,11 Prozent auf 17.712,14 Zähler und dürfte damit wohl kaum einen satten Wochenverlust aufhalten können.

Der S&P-500 Index verlor 4,34 Punkte oder 0,21 Prozent auf 2.097,81 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verlor 1,58 Punkte oder 0,03 Prozent auf 5.144,83 Einheiten.

Überraschend schwach fielen die Daten zu den US-Neubauverkäufen aus. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Verkaufszahlen um 6,8 Prozent. Es war jedoch ein kleiner Zuwachs um 0,3 Prozent von Analysten erwartet worden. Hinzu kommt, dass der zunächst angenommene Anstieg um 2,2 Prozent im Vormonat nun auf ein Minus von 1,1 Prozent korrigiert wurde.

Kommende Woche rückt die Sitzung der US-Notenbank (Fed) in den Fokus der Anleger. Zwar dürften die Währungshüter den Leitzins am Mittwoch noch einmal unverändert lassen. Im September aber wird ein Handeln von den meisten Marktteilnehmern erwartet.

Während weitere Konjunkturdaten in den Hintergrund rückten, sorgte die Berichtssaison für einige Höhepunkte. Die beiden Nasdaq-Unternehmen Amazon und Starbucks hatten am Donnerstag nach Börsenschluss die Messlatte für die Bilanzberichte hoch angesetzt. Der weltgrößte Online-Händler Amazon kehrte im vergangenen Quartal mit einem Umsatzsprung von 20 Prozent in die Gewinnzone zurück. Die Aktie sprang um mehr als 16 Prozent hoch.

Auch Starbucks verteuerten sich 3,02 Prozent. Die Kaffeerestaurant-Kette setzt im Geschäftsquartal bis Ende Juni ihr rasantes Wachstum fort. Das Gewinnziel für das Geschäftsjahr wurde angehoben.

Positiv waren auch die Zahlen des Kreditkarten-Konzerns Visa, dem es gelungen war, im Geschäftsquartal bis Ende Juni der Dollar-Stärke zu trotzen und den Gewinn überraschend kräftig zu steigern. Dies brachte den Aktien ein Plus von 6,59 Prozent ein. Auch AT&T verblüffte die Anleger positiv. Der zweitgrößte US-Mobilfunkanbieter verdiente im abgelaufenen Quartal unerwartet viel. Die Papiere kletterten um rund drei Prozent.

Zudem haben gesunkene Treibstoffkosten der Fluggesellschaft American Airlines von April bis Juni den höchsten Quartalsgewinn ihrer Geschichte beschert. Der Überschuss verdoppelte sich nahezu auf 1,7 Mrd. US-Dollar. Die Aktien des texanischen Konzerns flogen allerdings 1,22 Prozent in den Keller.

Das Biotech-Unternehmen Biogen Idec hingegen enttäuschte mit seinen Zahlen für das zweite Quartal. Das Nasdaq-Unternehmen hatte seine Erwartungen für Gewinn und Umsatz gesenkt, was der Aktie ein Minus von 16,71 Prozent einbrockte.

Außerdem kam es zum Durchbruch für die nächste Großfusion im US-Gesundheitsmarkt: Der Krankenversicherer Anthem will den Rivalen Cigna nun für gut 48 Mrd. US-Dollar übernehmen. Durch den Zusammenschluss entsteht möglicherweise der größte Krankenversicherer der Vereinigten Staaten. Cigna verloren 3,38 Prozent sowie Anthem 0,83 Prozent.

Durch die Gesundheitsreform in den USA ist der Konsolidierungsdruck in der Branche gestiegen. Vor etwa drei Wochen hatte mit Aetna (minus 0,80 Prozent) ein anderer der fünf großen US-Krankenversicherer den Wettbewerber Humana (minus 0,89 Prozent) für etwa 34 Mrd. Dollar geschluckt.

~ ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072 ~ APA476 2015-07-24/16:25