Börse London schließt deutlich tiefer
London (APA) - Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben den Londoner Aktienmarkt am Freitag deutlich belastet. Der FTSE-100 Index sch...
London (APA) - Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben den Londoner Aktienmarkt am Freitag deutlich belastet. Der FTSE-100 Index schloss bei 6.579,81 Punkten und einem Minus von 75,20 Einheiten oder 1,13 Prozent und fuhr damit einen Wochenverlust von 3,20 Prozent ein.
Schon am Vormittag trübte der unerwartet schwache Einkaufsmanagerindex für den gesamten Euroraum die Stimmung am Markt etwas ein. Am Nachmittag sorgten überraschend schwachen Zahlen der US-Neubauverkäufen für Belastung der Aktienkurse.
Kommende Woche rückt die Sitzung der US-Notenbank (Fed) in den Fokus der Anleger. Zwar dürften die Währungshüter den Leitzins am Mittwoch noch einmal unverändert lassen. Im September aber wird von den meisten Marktteilnehmern ein Handeln erwartet. Höhere Zinsen dürften den Dollar nach oben treiben, was Rohstoffe für Investoren außerhalb Amerikas teurer macht.
Zunächst hat der bis dato anhaltende Rohstoff-Preisverfall große Bergbaukonzerne zu massiven Stellenstreichungen veranlasst. So kündigte Anglo American nach einem Gewinneinbruch im ersten Halbjahr an, in den kommenden Jahren etwa 6.000 von 151.000 Arbeitsplätzen abzubauen. Das Unternehmen verbuchte in den ersten sechs Monaten 3 Mrd. Dollar Verlust. Im Vorjahreszeitraum war hier noch ein Gewinn von knapp 1,5 Mrd. Dollar gestanden. Die Aktien büßten satte 3,52 Prozent ein.
Ebenso mit Reformen beschäftigt, traten die Aktien von Barclays mit plus 0,14 Prozent auf der Stelle. Der Übergangschef der britischen Großbank, John McFarlane, wolle nur kurz nach seinem Wechsel an die Spitze den Verkauf des Privatkundengeschäfts in Portugal und Italien beschleunigen. Die Briten seien bei der Portugal-Transaktion sogar bereit, Verluste in Kauf zu nehmen, hieß es weiter.
Deutlichere Gewinne fuhren die Aktien von Vodafone mit 2,80 Prozent ein. Der britische Telekomkonzern konnte nach drei Jahren mit Rückgängen nun zum zweiten Mal in Folge die Serviceumsätze im Quartal aus eigener Kraft steigern. Insgesamt sank der Konzernumsatz im ersten Geschäftsquartal aber um 0,9 Prozent auf 10,11 Mrd. britische Pfund. Das lag an der starken Heimatwährung, die nach den Angaben mehr als 7 Prozentpunkte Wachstum kostete.
Hingegen fielen die Titel von GlaxoSmithKline um 1,36 Prozent, obwohl die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) eine positive Bewertung ihres Mittels Mosquirix, ein Impfstoff gegen Malaria, veröffentlichte. Es wäre der erste Malaria-Impfstoff mit einer EMA-Zulassung.
~ ISIN GB0001383545 ~ APA538 2015-07-24/18:16