Öffentlicher Verkehr in Rom: Bürgermeister feuerte Management
Rom (APA) - Nach wochenlangen chaotischen Zuständen im öffentlichen Verkehr hat der Bürgermeister von Rom, Ignazio Marino, am Freitag die Ko...
Rom (APA) - Nach wochenlangen chaotischen Zuständen im öffentlichen Verkehr hat der Bürgermeister von Rom, Ignazio Marino, am Freitag die Konsequenzen gezogen. Das gesamte Management der schwer verschuldeten und als ineffizient geltenden Nahverkehrsgesellschaft ATAC wurde abgesetzt.
In den vergangenen Wochen immer wieder wegen eines wilden Streiks der Bediensteten zu großen Schwierigkeiten im öffentlichen Verkehr gekommen. „Ich entschuldige mich bei Bürgern und Touristen wegen der unannehmbaren Unannehmlichkeiten im Nahverkehr“, sagte Marino bei einer Pressekonferenz am Freitag.
Der Streik der ATAC-Bediensteten gegen interne Umstrukturierungen hatte fast zu einem Kollaps des öffentlichen Verkehrs geführt. Tagelang verkehrten die U-Bahnen nur im 30-Minuten-Takt. Auf der Bahnlinie Richtung Ostia verkehrten die Züge nur alle 45 Minuten statt alle 15 Minuten. Die Klimaanlage in den veralteten und schmutzigen Zügen sind meist außer Betrieb.
Marino will sich jetzt auf die Suche nach einem privaten Partner machen, der bei ATAC einsteigt und den Betrieb umkrempelt. Die Gesellschaft solle jedoch mehrheitlich in kommunaler Hand bleiben. „Die einzige Alternative wäre, die ATAC-Gesellschaft zu schließen, was den öffentlichen Dienst und den Job tausender Menschen aufs Spiel setzen würde“, meinte Marino.
Rom verfügt nur über drei U-Bahn-Linien, gleichzeitig verlängern die Verkehrsbetriebe ATAC angesichts ihrer notorischen Finanznot stetig die Busintervalle. ATAC und die städtische Reinigungsbehörde A standen zuletzt im Mittelpunkt von Korruptionsskandalen: Sie sollen unter anderem tausende Stellen aus Gefälligkeit besetzt haben.