Zürcher Börse schließt mit deutlichen Verlusten

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den letzten Handelstag der Woche mit klaren Verlusten beendet. Nachdem der SMI im Tages...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den letzten Handelstag der Woche mit klaren Verlusten beendet. Nachdem der SMI im Tagesverlauf lange Zeit um den Vortagesschluss schwankte, rutsche der Leitindex am späten Nachmittag immer tiefer ins Minus.

Dabei belasteten negative Impulse von der Wall Street, wo die Blue Chips leicht schwächer in den Handel starteten. In den USA waren die Verkäufe neuer Häuser im Juni stark gesunken, obwohl Ökonomen mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten.

Damit blieb im Wochenvergleich, nach zwei schwachen Tagen am Dienstag und Mittwoch und einer Gegenbewegung am Donnerstag, ein Minus von 1,3 Prozent übrig, und der SMI büßte fast die Hälfte des Gewinns aus der Vorwoche ein. Der ordentliche Schub durch die Entspannung in der Eurozone rund um Griechenland sei nun wohl endgültig vorbei, hieß es am Markt. In der neuen Woche richtet sich der Blick der Anleger nun auf die Sitzung der US-Notenbank am Mittwoch, bei der womöglich neue Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung in den USA fallen könnten.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Freitag 0,62 Prozent tiefer bei 9322,97 Punkten. Am Vormittag wurde ein Tageshoch von 9422 Punkten erreicht, das Tagestief lag bei 9313 Zählern kurz vor Handelsschluss. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,69 Prozent auf 1391,99 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,63 Prozent auf 9443,12. Von den 30 Blue Chips schlossen letztendlich bis auf vier alle im Minus.

Sika (-1,3 Prozent) gaben nach festem Start am Schluss deutlich nach, obwohl Analysten die vorgelegten Quartalszahlen lobten. Die Schätzungen wurden vor allem beim Ebit und Reingewinn übertroffen. Außerdem zeigte sich der Baukonzern beim Margenausblick etwas optimistischer. Gleichzeitig wurde aber auch auf die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Übernahmeplan durch die französische Saint-Gobain verwiesen. Bei der außerordentlichen Generalversammlung kam es denn auch erneut zur Auseinandersetzung zwischen den Erben des Sika-Firmengründers und dem Verwaltungsrat, der sich gegen einen Verkauf wehrt. Der Verwaltungsrat hat die Stimmrechte der Schenker-Winkler-Holding wie erwartet auf 5 Prozent ihrer Namensaktien beschränkt.

Die größten Verluste verbuchten aber Aryzta, ABB (je -2,0 Prozent) und Swiss Life (-1,8 Prozent). ABB hatten am Vortag nach weniger schlecht als erwartet ausgefallener Halbjahreszahlen noch klar zugelegt.

Besonders die schwergewichtigen Nestlé und Roche (je -0,8 Prozent) belasteten den SMI. Novartis (-0,3 Prozent) gaben etwas weniger nach. Der Pharmakonzern erhielt für mehrere Produkte positive Empfehlungen des vorberatenden Ausschusses der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sowie eine Genehmigung durch die US-Gesundheitsbehörde für Odomzo bei einer bestimmten Art von Hautkrebs.

Credit Suisse (-0,9 Prozent) hatten nach schwächerem Start zwischenzeitlich etwas zugelegt, um am Ende doch mit klaren Verlusten ins Wochenende zu gehen. Das Papier der zweitgrößten Schweizer Bank war am Vortag noch mit einem Plus von über 6 Prozent der große Outperformer gewesen.

Diverse Banken erhöhten im Nachgang der Zahlenvorlage das Kursziel für die Credit-Suisse-Aktie - so etwa mit Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley die großen US-Häuser. Aber auch französische Institute wie Natixis und BNP Exane oder die Bank Vontobel zeigten sich bezüglich Kursentwicklung optimistischer nach dem ersten öffentlichen Auftritt des neuen Chefs Tidjane Thiam. Auch UBS (-0,4 Prozent) verloren leicht.

Auf der Seite der wenigen Gewinner unter den SMI/SLI-Titeln standen dagegen Galenica (+0,7 Prozent), Julius Bär und Syngenta (+0,3 Prozent). Letztere Titel waren am Vortag nach der Zahlenvorlage in einem insgesamt deutlich festeren Markt als Tabellenletzter aus dem Handel gegangen.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA552 2015-07-24/18:34