Kerry: Präsidentenwahl in Burundi „zutiefst fehlerhaft“
Washington/Bujumbura (APA/Reuters) - US-Außenminister John Kerry hat die Präsidentenwahl in Burundi kritisiert. Die Abstimmung am Dienstag s...
Washington/Bujumbura (APA/Reuters) - US-Außenminister John Kerry hat die Präsidentenwahl in Burundi kritisiert. Die Abstimmung am Dienstag sei „zutiefst fehlerhaft“ gewesen, teilte das US-Außenministerium in der Nacht zu Samstag mit.
Präsident Pierre Nkurunziza hat die Abstimmung laut Wahlkommission mit 73 Prozent erwartungsgemäß gewonnen und sich dadurch seine dritte Amtszeit gesichert. Kerry rief Nkurunziza dazu auf, einen ernsthaften Dialog mit der Opposition zu führen.
Die Opposition hatte die Präsidentenwahl boykottiert. Sie wirft dem Amtsinhaber vor, mit den weiteren fünf Jahren an der Spitze des Staates gegen die Verfassung zu verstoßen. Diese sieht nur zwei Amtszeiten vor. Ein Gericht hatte eine dritte Kandidatur mit der Begründung zugelassen, der Präsident sei für seine erste Amtszeit damals vom Parlament ernannt und nicht vom Volk gewählt worden.
Die Ankündigung Nkurunzizas im April, erneut zu kandidieren, hat das Land in seine größte Krise seit Ende des Bürgerkriegs 2005 gestürzt. Dutzende Menschen starben bei Protesten und mehr als 170.000 flohen vor den Auseinandersetzungen in Flüchtlingslager in Nachbarstaaten. Ende des vergangenen Jahrhunderts wurden Tausende Menschen bei Kämpfen zwischen den Volksgruppen der Tutsis und Hutus getötet.