Kinoschütze von Lafayette war psychisch gestört
Was einen 59-Jährigen zum Amoklauf in einem Kino im US-Staat Louisiana bewog, liegt weiter im Dunkeln. Aber inzwischen wird immer mehr über den Mann bekannt - und seine Vergangenheit voller Probleme.
Lafayette – Der 59-jährige Mann, der in einem Kino im US-Staat Louisiana zwei Menschen erschoss und neun weitere verletzte, hat nach Polizeiangaben seit langem an schweren psychischen Störungen gelitten. Dennoch konnte er in einem Pfandhaus im vergangenen Jahr völlig legal die halbautomatische Waffe kaufen.
Damit eröffnete er am Donnerstagabend (Ortszeit) während einer Filmvorführung in der Stadt Lafayette das Feuer. Zwei junge Frauen starben, fünf der Verletzten wurden am Freitag noch in Krankenhäusern behandelt. Der von der Polizei als John Russell H. identifizierte Schütze tötete sich selbst, als Polizisten ihm den Fluchtweg abschnitten. Er hatte nach Behördenangaben zuvor in den Staaten Georgia und Alabama gelebt, war aber zuletzt wohnungslos und befand sich erst seit Anfang Juli im Raum Lafayette.
Was den Mann zu seinem Amoklauf bewog, blieb unklar. Fest steht jedoch der Polizei zufolge, dass der Mann in vergangenen Jahren wegen schwerer psychischer Störungen behandelt worden war und ein zunehmend irrationales Verhalten an den Tag legte. Nach Medienberichten lebte seine Familie in Angst vor ihm und ließ ihn 2008 zwangsweise in eine psychiatrische Klinik einweisen, weil er eine Gefahr für sich selber und andere darstellte. Im vergangenen Frühjahr habe seine Frau die Scheidung eingereicht.
Wie es weiter hieß, äußerte H. im Internet zunehmend wuterfüllte, radikale Positionen - gegen Homosexuelle, Abtreibungen, Frauen, die einen Beruf ausüben, Liberale und die US-Regierung. Und als er 2014 bankrott gewesen und nach einer Zwangsvollstreckung seines Hauses verwiesen worden sei, habe er es verwüstet. (dpa)