Riad ruft fünftägige Waffenruhe für Jemen ab Montag aus
Riad (APA/AFP) - Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat angekündigt, ab Montag fünf Tage lang die Luftangriffe auf Rebellen i...
Riad (APA/AFP) - Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat angekündigt, ab Montag fünf Tage lang die Luftangriffe auf Rebellen im Jemen einzustellen. Wie die saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA am Samstag berichtete, soll die einseitig erklärte Waffenruhe die Lieferung von humanitärer Hilfe ermöglichen. Demnach sollen die Angriffe ab Sonntag um Mitternacht gestoppt werden.
Die Entscheidung sei auf Ersuchen des im saudi-arabischen Exil lebenden jemenitischen Staatschefs Abd Rabbu Mansour Hadi erfolgt. Hadi habe eine Waffenruhe gewollt, damit eine „größtmögliche Menge“ an humanitärer Hilfe geliefert werden könne.
Unter Vermittlung der Vereinten Nationen waren schon zwei Mal humanitäre Feuerpausen ausgerufen worden, doch wurden sie stets gebrochen. Nur wenige Hilfsgüter gelangten bisher in das verarmte arabische Land, in dem nach UN-Angaben 80 Prozent der Bevölkerung infolge der Kämpfe auf Hilfe angewiesen sind. Am Dienstag traf erstmals ein UN-Schiff mit Hilfsgütern in der südlichen Hafenstadt Aden ein. Zuvor war es Hadis Anhängern gelungen, den Großteil von Aden von den schiitischen Houthi-Rebellen zurückzuerobern.
Im Jemen wüten seit Monaten schwere Kämpfe zwischen Houthi-Milizen und ihren Verbündeten auf der einen und Regierungstruppen auf der anderen Seite. Die aus dem Norden des Jemen stammende Houthi-Miliz hatte im Jänner die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und war anschließend weiter nach Süden vorgestoßen. Als die Milizen sich der Hafenstadt Aden näherten, floh Präsident Hadi nach Saudi-Arabien und bat dort um Unterstützung. Am 26. März startete die Militärkoalition dann ihre Luftangriffe gegen mutmaßliche Houthi-Stellungen.
Nach UN-Angaben wurden in dem Konflikt seit Ende März mehr als 3200 Menschen getötet, die Hälfte davon Zivilisten. Außerdem gab es fast 16.000 Verletzte. Die Zahl der Binnenflüchtlinge gab die UNO mit 1,26 Millionen an. Etwa 51.000 Menschen flüchteten ins Ausland.