Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Kürzungen für Asylbewerber
Berlin/München (APA/Reuters/dpa) - Eine Mehrheit der Deutschen lehnt einem Zeitungsbericht zufolge den Vorschlag ab, Leistungen für Asylsuch...
Berlin/München (APA/Reuters/dpa) - Eine Mehrheit der Deutschen lehnt einem Zeitungsbericht zufolge den Vorschlag ab, Leistungen für Asylsuchende zu kürzen. Einer von „Bild am Sonntag“ im Voraus veröffentlichten Emnid-Umfrage zufolge sind 52 Prozent gegen diesen Schritt und 33 Prozent dafür.
Bei der Unterbringung sprechen sich demnach 59 Prozent dagegen aus, Asylbewerber, die mit großer Wahrscheinlichkeit wieder abgeschoben werden, provisorisch in Zelten oder grenznahen Aufnahmeeinrichtungen unterzubringen. Ebenfalls 52 Prozent der Befragten halten Deutschland für gastfreundschaftlich gegenüber Flüchtlingen eingestellt, 42 Prozent sehen das nicht so.
Einer Umfrage der Deutsche Presse-Agentur (dpa) könnten sich die Ausgaben der 16 deutschen Bundesländer im Jahr 2015 angesichts der hohen Zahl an schutzbedürftigen Menschen verdoppeln. Es wird davon ausgegangen, dass insgesamt etwa fünf Milliarden Euro benötigt werden. Demgegenüber betrugen die Ausgaben im vergangenen Jahr rund 2,2 Milliarden Euro.
Die tatsächlichen Kosten für 2015 liegen möglicherweise höher, da laut dpa nicht alle deutschen Bundesländer präzise Zahlen nennen. Zudem bezögen nicht alle zusätzliche Verwaltungskosten und Personalausgaben mit ein. Wegen des Kostenanstiegs seien sich alle 16 Länder einig, dass der Bund sie stärker finanziell unterstützen solle. Im ersten Halbjahr zählte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge knapp 180.000 Asylanträge - mehr als doppelt so viele wie im selben Zeitraum 2014.