Tennis: Peter-Michael Reichel will für sein Gasteiner „Baby“ kämpfen

Bad Gastein (APA) - Die neunte Auflage des mit 250.000 Dollar dotierten WTA-Tennis-Turniers „Nürnberger Gastein Ladies“ ist seit Sonntag Ges...

Bad Gastein (APA) - Die neunte Auflage des mit 250.000 Dollar dotierten WTA-Tennis-Turniers „Nürnberger Gastein Ladies“ ist seit Sonntag Geschichte. Ob es jedoch im kommendem Sommer ein rundes Jubiläum geben wird, ist noch offen. Der Vertrag mit Hauptsponsor Nürnberger-Versicherung läuft aus. Peter-Michael Reichel, Chef des Veranstalters MatchMaker, kämpft aber um die Turnier-Zukunft in Bad Gastein.

„Natürlich wollen wir hierbleiben und fortsetzen, was wir aufgebaut haben „, betonte Reichel im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. „Es wird eine Entscheidung der Partner, Tourismusverband, Land Salzburg, Gemeinde und Hauptsponsor sein.“ Am Sonntag gab es mit dem Hauptsponsor erste Gespräche. „Konkret werden wir im September im Ruhe verhandeln“, kündigte Reichel an.

Das Turnier auf 1.000 m Höhenlage hat sich entwickelt. „Zwar sehr langsam, aber jetzt ist es besser“, freut sich Reichel. Trotz der hohen Temperaturen gab es heuer einen Fan-Zuspruch wie noch nie. Die Spielerinnen, - in diesem Jahr war mit Samantha Stosur erstmals eine Major-Siegerin (2011 US-Open, Anm.) am Start -, bezeichnen den Aufenthalt immer wieder auch als „Urlaub“. „Ich habe auf der WTA-Tour so viel Gutes über das Turnier gehört. Es ist einfach wundervoll hier“, lobte die weit gereiste Australierin.

Insgesamt besitzt Reichels Firma MatchMaker Lizenzen für vier WTA-Turniere, neben Gastein, noch für das Hallenturnier in Linz, das Turnier in Nürnberg und für das „Tianjin Open“ in China. „In China sind wir nur Lizenzgeber und Berater, organisiert wird von örtlichen Funktionären. Die anderen drei Events veranstalten wir selber“, erläuterte Reichel. Auch wenn der Wunsch, in Bad Gastein ein rundes Jubiläum zu feiern groß ist, stellt Reichel der Tourismusregion auch die Rute ins Fenster: „Es gibt mehr Interessenten für Turniere als Lizenzen. Natürlich würden wir gerne in Österreich bleiben, wegen der Kultur und der Sprache.“

Dabei spielt es keine Rolle, dass MatchMaker mit dem Turnier in Bad Gastein bei einem Budget von rund einer Million Euro nur pari aussteigt. „Dieses Turnier ist unser Kind, das wir von Anfang an aufgebaut haben.“

Das Oktober-Turnier in Linz, ebenfalls mit 250.000 Dollar dotiert, erlebt zum diesjährigen 25-Jahr-Jubiläum einen Relaunch. „Das war für uns eine Chance zum Nachdenken, was wir besser machen können“, erläuterte Reichel. „Wir haben das Turnier verbessert und modernisiert.“ Das Design wird auf neuesten Stand gebracht, die Rahmenveranstaltung verbessert und auch der Komfort für die Zuschauer.

Der 62-jährige Reichel wurde vor zwei Wochen für weitere drei Jahre als Europa-Vertreter in das achtköpfige „Board of Directors“ der WTA-Tour gewählt. Reichel, der seit 2004 im höchsten WTA-Gremium sitzt, betont aber, dass er seine Funktionen als Turnier-Veranstalter und Board-Mitglied exakt trenne: „Der einzige Vorteil ist vielleicht, dass ich einen Wissensvorsprung habe.“