Sommerbetreuung soll ein Erfolgsmodell werden
Erstmals bietet die Gemeinde Pflach heuer einen Sommerkindergarten an. Das Projekt wird ausschließlich von der Kommune getragen.
Von Simone Tschol
Pflach –Mit einem Bevölkerungswachstum von 19,17 Prozent in den letzten 14 Jahren liegt die Gemeinde Pflach im Vergleich zu allen anderen Gemeinden im Bezirk Reutte weit voran (die TT berichtete). Speziell im Neubaugebiet Innerwand, aber auch im Ortsteil Wiesbichl, wo derzeit zusätzlich eine Anlage mit 21 neuen Mietwohnungen in Bau ist, haben sich in den letzten Jahren viele junge Familien niedergelassen.
„Es ist uns sehr wichtig, auf die Bedürfnisse der Eltern zu reagieren und uns auch den gesellschaftlichen Veränderungen anzupassen“, erklären Bürgermeister Helmut Schönherr und seine Vize Reinhild Astl gegenüber der TT. Aus diesem Anspruch heraus wurde heuer erstmals eine Sommerbetreuung für Kindergarten- und Volksschulkinder in der 1349 Einwohner zählenden Gemeinde angeboten. Die Öffnungszeiten sind von 7 bis 13 Uhr – ohne Mittagstisch. Die beiden Kindergartenpädagoginnen Nadja Amann und Genoveva Nagler haben sich spontan bereiterklärt, sich die Arbeit zu teilen. Unterstützung erhalten die beiden „Tanten“ von Ferialarbeiter Andreas Koch, der sowohl von den beiden Pädagoginnen, aber auch von den Kindern mit Begeisterung aufgenommen wurde.
Während der „Ferien“ zu arbeiten, stellt weder für Amann noch Nagler ein Problem dar. „Es sind ja für jede von uns nur zwei, knapp drei Wochen. Wir arbeiten beide gern und schließlich ist die Arbeit mit Kindern ja auch das, was wir uns ausgesucht haben“, erklärt Amann und fügt hinzu: „Außerdem bin ich selbst Mama und weiß, wie wichtig eine Kinderbetreuung für viele berufstätige Mütter während der langen Sommerferien ist.“ Zudem seien die Kinder entspannter, die Aktivitäten viel spontaner und die Arbeit viel flexibler. Amann: „Ich kann das nur jedem empfehlen.“
Das Projekt Sommerbetreuung wird ausschließlich von der Gemeinde getragen und finanziert, wobei laut BM Schönherr eine Mitfinanzierung des Landes natürlich angestrebt wird. Somit könne auch der Elternbeitrag in erträglicher Höhe gehalten werden.
Während unterm Jahr 41 Kinder von Amann und Nagler im Kindergarten zu betreuen sind, sind es gerade einmal elf, die vom neuen Angebot der Sommerbetreuung Gebrauch machen. Für VBM Reinhild Astl aber kein Grund zur Sorge. „Das mit der Sommerbetreuung wurde relativ spät beschlossen. Da haben sich viele schon anderweitig umgesehen.“ Aber sowohl Astl als auch Gemeindechef Schönherr sind guter Dinge: „Wir hoffen, dass dieses Modell ein Erfolgsmodell wird und ein großer Teil jener Kinder, die momentan in anderen Betreuungseinrichtungen untergebracht werden müssen, in den nächsten Jahren in den Ferien in ihrer Heimatgemeinde bleiben und hier betreut werden können.“