Innenpolitik

Versöhnung mit dem Islamgesetz

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Fuat Sanac lobt den Schutz des Islam in Österreich. Kritik übt er an der Asylpolitik.

Wien –Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Fuat Sanac, zeigt sich versöhnt mit der Regierung. „Ende gut, alles gut“, sagte er zum mittlerweile in Kraft getretenen und vor dem Beschluss noch bekämpften Islamgesetz.

Man habe mehrere „Pannen“ erlebt, resümiert Sanac die turbulente Zeit nach der Vorstellung des Islamgesetzes durch die Regierung. Dies sei ausgerechnet geschehen, als er sich auf Pilgerfahrt befunden habe – „das war nicht so vereinbart“. Eigentlich hätte die Glaubensgemeinschaft mehr Zeit benötigt, sämtliche Regelungen intern zu besprechen und um über die Gesetzesinitiative abzustimmen. Trotzdem, heute gibt sich Sanac versöhnlich: „Wir können mit Stolz sagen, dass der Islam nirgendwo wie in Österreich derartig von der Republik geschützt wird.“

Kritik übt der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft an der Asylpolitik des Landes. „Es gibt Flüchtlinge, die seit zehn Jahren hier leben, aber immer noch nicht arbeiten dürfen“, meint Sanac. Die Verfahren würden zu langsam laufen, die Asylwerber seien „wirklich im Gefängnis“. Auch dass Flüchtlinge im Freien übernachten müssen, kritisiert er.

Zur türkischen Liste, die in Wien antreten möchte, will er sich nicht äußern. „Die Religionsgemeinschaften dürfen sich nicht in Politik einmischen.“ (APA)

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