Selbstmordanschlag im Nordosten Nigerias: Mindestens 14 Tote

Abuja (APA/AFP) - Bei einem Selbstmordanschlag auf einem Markt im Nordosten Nigerias sind am Sonntag mindestens 14 Menschen getötet worden. Eine psychisch kranke Frau sprengte sich nach Angaben eines Händlers auf dem zentralen Markt von Damaturu, der Hauptstadt des Teilstaates Yobe, in die Luft. Augenzeugen und eine Krankenschwester sprachen von 14 Toten und 47 Verletzten.

„Um 9.50 Uhr (10.50 Uhr MESZ) hat sich eine Frau am Eingang des Marktes in die Luft gesprengt“, sagte der Händler Garba Abdullahi der Nachrichtenagentur AFP. Es seien 15 Leichen geborgen worden, darunter die der Attentäterin. Diese sei eine etwa 40 Jahre alte Frau, die „seit Jahren im Viertel für ihre psychischen Probleme bekannt“ sei. Ein Bewohner des Viertels, Halilu Grema, sagte, die Frau sei labil gewesen und habe von Almosen gelebt.

Die Opferzahl wurde von einem weiteren Augenzeugen und einer Krankenschwester im Krankenhaus Sani Abacha bestätigt. Die Krankenschwester nannte zudem die Zahl von 47 Verletzten. Die meisten von ihnen seien sehr schwer verletzt.

Damaturu war erst am Freitag vergangener Woche Schauplatz eines dreifachen Selbstmordanschlags: Kurz vor den Gebeten zum Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan wurden dabei mindestens 13 Menschen getötet.

In den vergangenen Monaten wurden Selbstmordanschläge in Nigeria immer häufiger von Frauen verübt, oft von sehr jungen Frauen. In dem westafrikanischen Land sind Anschläge und Angriffe der Islamistengruppe Boko Haram an der Tagesordnung. Erst am Freitag überfielen Boko-Haram-Kämpfer im Nordosten des Landes mehrere Dörfer und töteten mindestens 25 Menschen.

Die islamistischen Gotteskrieger kämpfen seit sechs Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staats im Norden Nigerias. In dem Konflikt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 15.000 Menschen getötet.