Urlauber schenkten Rettern eine Tasche voller Geld
Eine ungewöhnliche Spende bekam die Bergrettung Ehrwald überreicht: eine Sporttasche – gefüllt mit fast 30 Kilo Münzgeld.
Von Erich Papp
Ehrwald –Die große Küchenwaage im Romantik-Hotel Spielmann pendelt sich bei 29,8 Kilogramm ein. So viel wiegt eine Sporttasche mit klimperndem Inhalt. Alles Euro-Münzen, garniert mit einigen Scheinen. Wie viel Euro sind das? „Wir haben alle keine Ahnung, auch die Spenderin selbst nicht“, zuckt Ortsstellenleiter Christian Spielmann mit den Schultern. Es darf also geschätzt werden.
Martina Hempelmann aus dem Sauerland in Nordrhein-Westfalen übergab kürzlich das Sammelergebnis unzähliger Sportler an die Bergrettung Ehrwald: „Eigentlich war ein großer Sponsoren- und Spendenlauf von Menden nach Ehrwald geplant“, erzählt die begeisterte Läuferin. Die 700 Kilometer sollten in drei Tagen absolviert werden. 15 Läufer sollten sich abwechseln und jeweils zehn Kilometer „schrubben“. Doch dieses Vorhaben scheiterte. „Leider“, seufzt Martina Hempelmann, „waren die behördlichen Auflagen zu umfangreich. Aufgrund tragischer Vorfälle wie der Love Parade 2010 in Duisburg sind die Behörden bei uns sehr sensibel und vorsichtig. Sogar ein Rettungswagen zu vier Begleitfahrzeugen wurde vorgeschrieben. Dies und andere Auflagen konnten wir nicht auf uns nehmen.“
So entschieden die Sauerländer, Münzen für die Bergrettung bei vielen Kleinveranstaltungen zu sammeln. Bei Schülern, Eltern, Vereinen, Laufveranstaltungen bis hin zu einem großen Reitsportturnier, dem Balve Optimum.
Warum Ehrwald? „Wir urlauben zum achten Mal in Ehrwald, vor drei Jahren bekam ich selbst eine wichtige Hilfestellung durch die Ehrwalder. Die Bergretter überzeugten mich umzudrehen, da ich auf dem Weg zur Zugspitze zu spät dran war. Das war sehr überlegt, dafür bin ich heute noch sehr dankbar.“ Hempelmann bedankt sich „im Namen vieler, vieler Sportler bei allen Bergrettern. Dafür, dass sie immer für uns Sportler da sind.“ Zusätzlich zu den Münzen gab es von Hempelmann auch noch Schnaps: „Das ist doch so üblich hier“, schmunzelt die Sauerländerin.
Inzwischen wurden die Münzen gezählt. Die Summe der ungewöhnlichen Münz-Spende beträgt 798 Euro.