Jemen - Houthis starteten trotz Waffenruhe neue Angriffe

Sanaa (APA/AFP) - Ungeachtet der Ausrufung einer Waffenruhe durch die Militärkoalition unter Führung Riads im Jemen haben die Houthi-Rebelle...

Sanaa (APA/AFP) - Ungeachtet der Ausrufung einer Waffenruhe durch die Militärkoalition unter Führung Riads im Jemen haben die Houthi-Rebellen einen neuen Angriff im Süden des Landes gestartet. Sie beschossen Wohngebiete in der Region von Jebel Sabr in der Provinz Taiz, wie Augenzeugen am Montag in der Früh berichteten.

In der Hauptstadt Sanaa sowie im Norden und Zentrum des Landes schien die Feuerpause demgegenüber zunächst zu halten. Das von Saudi-Arabien angeführte Militärbündnis, das seit Ende März Luftangriffe im Jemen fliegt, hatte die Waffenruhe ausgerufen. Der Grund sei die Ermöglichung von Hilfslieferungen, hieß es.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon begrüßte die fünftägige Feuerpause, die am Montag um 00.00 Uhr (Sonntag, 23.00 Uhr MESZ) in Kraft trat. Er rief die Houthi-Rebellen und ihre Verbündeten in der Armee auf, sich „zum Wohle aller Jemeniten“ ebenfalls daran zu halten. Beide Konfliktparteien sollten während der Pause die Militäroperationen aussetzen und die Pause nicht dazu nutzen, Waffen zu verlagern oder Gebiete einzunehmen, mahnte Ban. Im Falle einer Verletzung der Waffenruhe sollten beide Seiten zudem „größtmögliche Zurückhaltung“ üben.

Ein Sprecher der Houthi-Rebellen dementierte Mitteilungen auf dem online-Kurznachrichtendienst Twitter, wonach die Miliz die Waffenruhe ablehne. Der Houthi-Führer Abdel-Malek al-Houthi habe kein Twitter-Konto, schrieb der Sprecher auf seiner Facebook-Seite, äußerte sich aber nicht zu der Waffenruhe. In dem Tweet soll es geheißen haben, „der saudi-arabische Aggressor“ wolle die Kampfpause nur, um den jemenitischen Regierungstruppen zu erlauben, weitere Kräfte in der südlichen Hafenstadt Aden zusammenzuziehen. „Die Schlacht geht weiter und der Krieg ist nicht zu Ende“, soll in dem Eintrag gestanden haben.

Der Rebellenvertreter Mohammed Ali al-Houthi erklärte seinerseits, die UNO habe die Houthis nicht zu der Waffenruhe kontaktiert. Sie hätten daher weder Ja noch Nein sagen können. Die Houthi-Rebellen hatten im Jänner mit Unterstützung von Truppen des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh Sanaa in ihre Kontrolle gebracht. Als die zaiditische Miliz auf Aden vorrückte, floh Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi nach Saudi-Arabien und rief das Königreich um Hilfe an. Zusammen mit arabischen Verbündeten startete Riad daraufhin Luftangriffe, um Hadi zurück an die Macht zu bringen.