Mit Ländle-Power gegen Rekordmeister
Handball-Allrounder Manuel Schmid (21) blüht mit Schwaz in der HLA auf. Heute geht es nach Bregenz.
Von Benjamin Kiechl
Innsbruck –In Hard direkt an der Schweizer Grenze ist Manuel Schmid handballerisch groß geworden, in Schwaz setzt er zum Höhenflug an: Der 21-jährige Vorarlberger mausert sich immer mehr zum Glücksgriff für Sparkasse Schwaz Handball Tirol. Eigentlich sollte der Allrounder („Ich bin Rückraumspieler, aber der Trainer kann mich überall einsetzen“) die Bundesliga-Mannschaft in Innsbruck verstärken, aufgrund einer Reihe von verletzten Spielern bei Schwaz bekam er früher als geplant im HLA-Team seine Chance. Und die nützte Schmid, ohne mit der Wimper zu zucken: etwa beim 28:26-Auswärtssieg der Schwazer in Leoben oder vergangenes Wochenende beim 38:32-Erfolg gegen West-Wien (acht Treffer).
Der Umzug im Sommer nach Innsbruck sei ihm leicht gefallen. „Ich habe mich in Tirol voll eingelebt“, sagt er. Ein Stück Heimat muss jedoch sein – Schmid bewohnt eine „Ländle-WG“ mit Handballkollege Martin Hämmerle. Das Training mit der neuen Mannschaft funktioniere gut. „Ich habe ja auch in Hard mit der ersten Mannschaft mittrainiert und kam zu ein paar Einsätzen.“ So auch gegen Rekordmeister Bregenz (Bild).
Heute (20 Uhr, Arena Rieden-Vorkloster) brennt er auf seinen Einsatz. Für Sparkasse Schwaz Handball Tirol steht eine Bewährungsprobe an. „Bregenz ist für mich ein ganz großer Favorit auf den Titel. Sie werden richtig heiß auf uns sein“, sagt Schwaz-Trainer Raúl Alonso, der wohl auf den angeschlagenen Flügel Josef Steiger verzichten muss. Mit Schmid und seiner Ländle-Power wollen die Tiroler jedoch dagegenhalten. „Bregenz liegt Schwaz ganz gut, das hat sich in der vergangenen Saison gezeigt“, sagt Schmid und spielt auf den Krimi im HLA-Viertelfinale an, das die Vorarlberger nur knapp für sich entscheiden konnten. Schmid gibt sich gegen Bregenz kampfeslustig: „Wenn wir gut mitspielen, können wir eine Überraschung schaffen!“
Die taktischen Vorgaben von Coach Raúl Alonso würden immer besser funktionieren. „Wir haben die Spielzüge jetzt im Kopf“, betont Schmid, der sich weiterhin für die HLA-Mannschaft und „irgendwann vielleicht für das Nationalteam“ empfehlen will. Nach Tirol sei er gekommen, um zu bleiben. Auch aufgrund seines Wirtschaft-Masterstudiums, das gestern startete. „Aber“, sagt Schmid, „jetzt zählt nur das Spiel gegen Bregenz!“