Jüngste e5-Gemeinde Tirols startet Sanierungsoffensive
Mötz hat großes Potenzial bei Energieeinsparungen: 250 Wohnhäuser sind bereits über 30 Jahre alt – jetzt werden sie Energiechecks unterzogen.
Von Agnes Dorn
Mötz –Für die meisten Gemeinden ist es ein langer Weg, zu einer energieeffizienten Gemeinde zu werden. Doch durch den Beitritt zum e5-Programm des Landes ist oft schon ein wichtiger Schritt gesetzt. Denn durch die sorgfältige Analyse der verschiedenen Handlungsfelder durch externe Berater in Zusammenarbeit mit den gemeindeinternen e-Teams werden die notwendigen Maßnahmen erarbeitet.
Die Gemeinde Mötz, die gerade erst dem Programm beigetreten ist, fängt aber keineswegs bei null an, wie Bürgermeister Bernhard Krabacher bei der Auftaktveranstaltung zur Sanierungsoffensive betont: Durch die vollständige Umstellung auf LED erspare sich die Gemeinde nämlich bei der Straßenbeleuchtung 80 Prozent der Energiekosten. Die Photovoltaikanlage am Schulgebäude wird demnächst 20 kW Strom ins Netz einspeisen, und beim Gemeindehaus werden durch die installierte Wärmepumpe 10.000 Liter Öl im Jahr eingespart. Weiters wurde die Energiebuchhaltung eingeführt und statt mit Streusalz werden die Straßen im Winter mittels Solesprühnebel eisfrei gehalten. Außerdem ist die Gemeinde Mötz bei den Photovoltaikanlagen am Abwasserverband und auf der NMS Silz beteiligt.
Da zu den 85 Maßnahmen im e5-Programm auch die Sensibilisierung der Bevölkerung zählt, wird nun gemeinsam mit der Energie Tirol eine Kampagne gestartet. In diesem Rahmen wird es jedem Bewohner eines über 30 Jahre alten Wohnhauses ermöglicht, für sein Gebäude einen Energiecheck durchführen zu lassen. „Rund 250 Wohngebäude in Mötz sind älter als 30 Jahre alt. Durch energetische Sanierungen ließe sich mehr als die Hälfte der Energie, die für Raumwärme verbraucht wird, einsparen“, zeigt LHStv. Josef Geisler das enorme Einsparungspotenzial bei Privathäusern auf.
Informationen zum Ablauf des Energiechecks sowie die Bitte um die persönliche Meinung bezüglich Energiethemen werden bald mittels Postwurf den Bürgern von Mötz zukommen. „Aus den Ergebnissen der Befragungen können wir dann konkrete Schlüsse über Sanierungswünsche und den gezielten Beratungsbedarf ziehen“, erklärt Bruno Oberhuber, der Geschäftsführer von Energie Tirol.
Starten sollen die Beratungen in der Inntalgemeinde bereits in diesem November. Schon am 19. Oktober wird sich dagegen für die Gemeinde selbst zeigen, wie weit ihre Energiepolitik gediehen ist – dann werden nämlich in Innsbruck bei der e5-Gala die teilnehmenden Kommunen für ihre Leistungen ausgezeichnet.