Flüchtlinge - Ungarisches Gericht verwies 33 Menschen des Landes

Budapest (APA) - Am Gericht in der südungarischen Stadt Szeged hat auch am Wochenende Hochbetrieb geherrscht. Die Richter fällten 33 Urteile...

Budapest (APA) - Am Gericht in der südungarischen Stadt Szeged hat auch am Wochenende Hochbetrieb geherrscht. Die Richter fällten 33 Urteile in Verfahren gegen Flüchtlinge wegen illegalem Grenzübertritt, zitiert die ungarische Nachrichtenagentur MTI am Montag eine Gerichtssprecherin. Demnach wurden 14 Flüchtlinge für ein Jahr und 19 für zwei Jahre mit sofortiger Wirkung des Landes verwiesen.

Die Urteile sind rechtskräftig. Die Mehrheit der Angeklagten hätte sich als Syrer, Afghanen und Iraker ausgewiesen, wobei auch Dokumente aus dem Kosovo und Pakistan vorgelegt worden seien, teilte die Sprecherin weiter mit.

Seit Inkrafttreten der neuen Flüchtlingsgesetze am 15. September muss jeder, der den 175 km langen Zaun an der ungarisch-serbischen Grenze überwindet, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren rechnen. Bis zu fünf Jahren Haft drohen wenn der Zaun für die Flucht beschädigt wird. Bisher wurden laut Polizeiangaben in diesem Zusammenhang insgesamt 563 Verfahren angestrengt. In 542 Fällen ging es um illegalen Grenzübertritt mittels Überwindung, in 21 Fällen durch Beschädigung des Zaunes.

Am Sonntag flohen 5.925 Menschen nach Ungarn, 5.875 über die kroatisch-ungarische, der Rest über die serbisch-ungarische Grenze. Seit Jänner kamen laut ungarischen Behörden 312.111 Flüchtlinge ins Land, 176.168 Asylanträge wurden gestellt. Demnach sind 80 Prozent der Antragsteller Männer, 51 Prozent von ihnen fallen in die Altersklasse zwischen 18 und 34 Jahren. Die Mehrheit der Flüchtlinge ziehen jedoch weiter in Richtung Westen, so dass sich gegenwärtig in den ungarischen Aufnahmelagern nur 638 Personen befinden würden.