Sky-Pay-TV biss sich mit Klage gegen Wirt die Zähne aus
Öfter, als manch einer vielleicht denken mag, werden am Landesgericht Privatleute und Unternehmer von Pay-TV-Anbietern geklagt. Eine besonde...
Öfter, als manch einer vielleicht denken mag, werden am Landesgericht Privatleute und Unternehmer von Pay-TV-Anbietern geklagt. Eine besonders harte Nuss hatte Richterin Heidemarie Paul an insgesamt drei Prozessterminen mit der Klage des Sport-Anbieters Sky gegen Werner Luchetta, Wirt des Telfer „Hotel Martina“, zu knacken. Hatte sich einer der Sky-Detektive nach der Suche nach öffentlichen Sport-Übertragungen bei Gastronomen doch im März in das „Martina“ begeben. Im Abendprogramm bei Sky: der Pokalschlager Bayern gegen Braunschweig. Den bekam der TV-Spitzel auch bald zu sehen – und zwar bei einer Sportrunde, die sich regelmäßig bei Wirt Luchetta trifft. Der Kicker-Stammtisch hat sich hierfür in einem Nebenraum einquartiert, der eigentlich Kabelprogramme per Beamer auf die Wand projiziert. Und so tanzten dann eben Bayern über die Wand in Telfs. Was der Detektiv nicht wusste: Einer der Gäste hatte seinen mit Sky-Karte bestückten Laptop mitgenommen und diesen einfach mit dem Beamer verbunden. Ein Umstand, den Wirt Luchetta bei vollem Haus weder erlaubt noch bemerkt hatte. Richterin Paul: „Freispruch! Sie waren wegen des Spiels im Rechtsirrtum. Rechtlich ist auch nichts vorzuwerfen, da sie aktiv nichts getan haben, das zur Ausstrahlung führte.“ Luchetta zur TT: „Die wollten dann, dass ich sofort ein Gewerbe-Abo abschließe. Die sehen aber keinen Cent von mir!“
Sichere Stellung, guter Job. Und dennoch griff eine Außerfernerin – „ich war komplett durch den Wind!“ – ab April ein paar Tage in die Kasse ihres Betriebes. Jetzt muss sie 30.448 Euro zurückzahlen, dazu vier Monate bedingte Haft mitsamt 1920 Euro Geldstrafe verdauen. (fell)