Beko will Börse verlassen - Barabfindung bei Squeeze-out geplant

Wien/München (APA) - Ein weiteres österreichisches Unternehmen will der Börse Adieu sagen, diesmal ist der deutsche Aktienmarkt betroffen. K...

Wien/München (APA) - Ein weiteres österreichisches Unternehmen will der Börse Adieu sagen, diesmal ist der deutsche Aktienmarkt betroffen. Konkret sollen bei der IT-Dienstleisterin Beko Holding AG die Streubesitz-Aktionäre hinausgedrängt werden und eine Barabfindung erhalten. Dazu haben die in der Beko Beteiligungsverwaltung OG zusammengefassten Hauptaktionäre eine Sonder-Hauptversammlung verlangt.

Die Höhe der pro Aktie zu zahlenden Barabfindung werde nach deren Festsetzung gesondert veröffentlicht werden, hieß es am Montag in einer Aussendung von Beko-CEO Peter Kotauczek, das Unternehmen gehört zu drei Viertel ihm und seiner Familie. Seit der Konzernspaltung sei die Aktienmehrheit in festen Händen der Gründer, wird erinnert. Zum Zeitpunkt der Beschlussfassung über den Ausschluss der Minderheitsaktionäre der Beko werde die Beko OG über mehr als 90 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals verfügen. Laut Homepage und Firmen-Compass lag der Streubesitz zuletzt bei nur 5,25 Prozent. In Umlauf waren mit Stand Februar 10,284.190 Aktien, davon entfielen 539.629 auf den Free-Float.

Die Beko-Aktien erlebten am Montag nach Bekanntgabe des geplanten Squeeze-out ein regelrechtes Kursfeuerwerk. Am Freitag lagen die Titel noch bei 3,54 Euro, am Montag schossen sie von einem Low bei 3,65 Euro binnen kurzer Zeit bis 13.30 Uhr auf das Tages-Höchst von 4,00 Euro, ein sattes Plus von 13,64 Prozent.

Der IT-Dienstleister mit Firmensitz auf Burg Hartenstein in Niederösterreich brachte seine Aktien seinerzeit um 62 Euro je Stück an den Neuen Markt. Die Aktionäre bekamen im Jahr 2006 für eine Aktie zwei zusätzliche Aktien ins Depot gebucht, Anfang 2015 entsprach das gemessen am Kurs einem Wert von 20,67 Euro. Seit September 2009 sind sie im Mittelstandssegment M:access der Börse München notiert.

Im dritten Geschäftsquartal 2014/15, von April bis Juni, war in die roten Zahlen gerutscht, setzte aber mehr um. Der Verlust nach Steuern belief sich auf 1,1 Mio. Euro, im gleichen Vorjahreszeitraum hatte es noch einen Gewinn von 1,8 Mio. Euro gegeben. Der Umsatz stieg von 13,5 Mio. auf 14,2 Mio. Euro. In den neun Monaten von Oktober 2014 bis Juni 2015 zusammen stieg der Umsatz ebenfalls, und zwar von 41,5 Mio. auf 42,1 Mio. Euro. Der Gewinn sank von 11,5 auf 8,4 Mio. Euro, hieß es Ende August.

~ ISIN AT0000908603 WEB http://www.beko.at ~ APA315 2015-10-05/13:52