VGT fordert Verbot der Zucht und Aussetzung von Wildtieren zur Jagd

Wien (APA) - Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Montag erneut ein Verbot der Zucht und des Aussetzens von Wildtieren zu Jagdzwecken ...

Wien (APA) - Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hat am Montag erneut ein Verbot der Zucht und des Aussetzens von Wildtieren zu Jagdzwecken gefordert. Tierschützer haben nach eigenen Angaben in Ungarn am Wochenende eine an der Grenze zu Österreich geplante Jagd auf gezüchtete Rebhühner verhindert.

Junge Rebhühner, die bereits Anfang September hätten ausgesetzt werden müssen, seien am Wochenende in Kisten aus Luising im Südburgenland ins Jagdrevier des Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly im benachbarten Ungarn gebracht worden, teilte der VGT in einer Aussendung mit. Dort habe man die Kisten abgeladen.

Die Jagd sei jedoch abgeblasen worden, nachdem Jagdhelfer auf die anwesenden Tierschützer aufmerksam wurden. Schließlich hätten Helfer die Schiebetüren der Kisten geöffnet. Die jungen Rebhühner seien völlig hilflos dagehockt oder im Kreis herumgelaufen. „Diese Tiere können in Freiheit nicht überleben, insbesondere mit kupierten Schnäbeln nicht“, so VGT-Obmann Martin Balluch: „Wir fordern jetzt sofort und ohne Wenn und Aber ein absolutes Verbot, gezüchtete Tiere für die Jagd auszusetzen.“

Der Tageszeitung „Der Standard“ sagte Mensdorff-Pouilly: „Diese Form der Jagd in Österreich zu verbieten, macht keinen Sinn. Dann finden die Jagden eben in Ungarn oder Rumänien statt - so wie schon jetzt.“ Während die Tierschützer erklärten, die geplante Jagd am Samstag sei abgesagt worden, meinte Mensdorff-Pouilly, auf ungarischem Boden habe eine Gesellschaft „den ganzen Tag gejagt“.

Auch Burgenlands Grüne fordern ein Verbot der Jagd auf gezüchtete Wildtiere sowie ein Ende der Jagd auf Tiere in Gehegen (Gatterjagd, Anm.). „Halbzahme Tiere, die kaum vor Menschen davonlaufen und in der Freiheit nicht alleine überleben könnten, nur dafür auszusetzen, damit Menschen mit offenbar zu viel Geld, sie bequem abballern können, dafür kann ja wohl nicht mal die Jägerschaft selbst sein,“ kritisierte Landtagsmandatar Wolfgang Spitzmüller. Die Argumentation, dass die Freilassungen von gezüchteten Tieren der Bestandserhaltung des Niederwildes dienen würden, bezeichnete er als „mehr als lächerlich“.