Neuer Klimavertrag schreibt Transparenz groß: Keine geschönten Werte

Berlin (APA/dpa) - Die neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung soll den Druck auf Staaten erhöhen, die es mit der Messung ihres Treibha...

Berlin (APA/dpa) - Die neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung soll den Druck auf Staaten erhöhen, die es mit der Messung ihres Treibhausgas-Ausstoßes bisher nicht so genau genommen haben. Damit die Vertragsstaaten nicht einfach geschönte Werte melden können, wird in einem am Montag veröffentlichten Entwurf für das Vertragswerk „Transparenz“ groß geschrieben.

Der neue Vertrag soll beim UN-Klimagipfel beschlossen werden, der vom 30. November bis 11. Dezember in Paris geplant ist. Der Entwurf sieht auch vor, dass Entwicklungsländer Hilfe bei der Überwachung ihrer nationalen Treibhausgas-Emissionen erhalten.

Noch ist nicht klar, ob sich die Vertragsstaaten darauf verpflichten werden, die Erderwärmung „unter 2 Grad Celsius“ oder „unter 2 oder 1,5 Grad Celsius“ zu halten - immer im Vergleich zur Temperatur vor Beginn des Industriezeitalters. Im Entwurf stehen noch beide Varianten. Fest steht aber jetzt schon: Kein Staat soll hinter die Zusagen, die er bereits gemacht hat, zurückfallen dürfen.

Der Entwurf sieht vor, dass für die Staaten, die finanziell nicht in der Lage sind, die Folgen des Klimawandels alleine zu bewältigen, noch mehr Geld eingesammelt werden soll. Nachdem bisher 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr ab 2020 als Ziel ausgegeben worden waren, heißt jetzt im Entwurf, der Betrag solle erhöht werden. Die neue Vereinbarung soll 2020 in Kraft treten. Drei oder vier Jahre später ist eine erste „Bestandsaufnahme“ vorgesehen.